"Ja, es stimmt. Die Deutsche Post hat ein Paket verloren, mit dem Proben zu einem Labor nach Deutschland geschickt werden sollten", bestätigt AKH-Direktor Heinz Brock. Von der Misere betroffen sind sechs Patientinnen, denen vor einem Monat Gewebe entnommen wurden. Nur anhand dieser Proben sei es laut Fachleuten möglich, Tumore zu bestimmen. In den konkreten Fällen geht es darum, ob die Gewächse gut- oder bösartig waren.
AKH-Oberarzt: "Es gibt keine weiteren Gewebeteile"
"Das Problem ist, dass es von den Patientinnen keine weiteren Gewebeteile gibt. Es waren nur jene vorhanden, die nun verschwunden sind", erklärt ein AKH-Oberarzt, der anonym bleiben will. "Die Frauen leben jetzt im Ungewissen, weil sie nicht wissen, ob sie an Krebs erkrankt sind oder nicht."
Massive Personalprobleme auf der Pathologie im AKH
AKH-Chef Brock versichert zwar, dass es auch andere Untersuchungsmethoden gebe, auf die man jetzt auch zurückgreifen müsse, von der "Krone" befragte Fachleute bezweifeln das aber.
Dass es in der Pathologie des größten Spitals in Oberösterreich laufend Probleme gibt, ist nicht neu: So lähmen massive Personalprobleme diese wichtige AKH-Abteilung. Das ist auch der Grund dafür, warum Gewebeproben nach Deutschland geschickt werden – und nicht in Linz analysiert werden können.
Linzer Bürgermeister kündigt rasche Prüfung an
Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger hat eine rasche Prüfung durch das Kontrollamt angekündigt. "Das hat Vorrang vor allen anderen Prüfungen, da geht es um Gesundheit", betonte der SPÖ-Politiker. Das Kontrollamt solle die internen Abläufe bzw. die Thematik Versand analysieren und klären, ob oder wo es Verbesserungspotenzial gebe, so der Bürgermeister. "Das betrifft das ganze Haus. Da will ich auch eine externe Sicht haben, nicht nur vom AKH und der Sanitätsbehörde."
Punkto Personalmangel auf der Pathologie merkte der Bürgermeister an, dass man sich überlegen müsste, ob es unbedingt nötig sei, Proben nach Deutschland zu schicken. Vielleicht könne man stattdessen mit anderen Linzern Krankenhäusern - jenen der Oberösterreichischen Gesundheits- und Spitals-AG ebenso wie den Ordensspitälern - zusammenarbeiten und die Kräfte bündeln, so Luger.
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