Unwetter-Bilanz

Rekordregenmenge und Schäden in Millionenhöhe

Österreich
16.08.2010 14:42
64 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 60 Minuten - so viel regnet es in Eisenstadt normalerweise im gesamten August -, dazu Sturmböen und Zehntausende Blitze, entwurzelte Bäume, überflutete Häuser und abgetragene Däche: Die gewaltigen Gewitter, die am Wochenende über große Teile Österreichs zogen, richteten Schäden in Millionenhöhe an.

Schuld an den heftigen Niederschlägen am Freitagabend war ein gewaltiger Gewitterkomplex, der sich südlich von Österreich gebildet hatte. Auf seinem Weg nach Norden intensivierte sich dieses Starkgewitter und sorgte vom südlichen Wiener Becken bis ins Weinviertel für Sturmböen und Starkregen.

In der Nacht auf Sonntag kam es zwischen Osttirol und dem Nordburgenland erneut zu heftigen Gewittern. Neuerlich sehr stark betroffen waren der Raum rund um Eisenstadt sowie die Wechselregion und die Oststeiermark, wo stellenweise Niederschlagsmengen von über 50 Liter pro Quadratmeter binnen kurzer Zeit gemessen wurden. Sonst kleine Bäche wie die Wulka wurden zu reißenden Strömen. Aber auch in Kärnten und Tirol wurden große Regenmengen registriert.

Blitzschläge verursachen Brände
In Niederösterreich haben Blitzschläge mehrere Brände verursacht, wie etwa in der Burg Hardegg im Bezirk Hollabrunn. Laut Auskunft der Österreichischen Hagelversicherung haben die Unwetter in der Landwirtschaft in Niederösterreich und im Burgenland Schäden im Ausmaß von rund zwei Millionen Euro verursacht.

Im Burgenland war eine Fläche von rund 2.500 Hektar in den Bezirken Eisenstadt, Mattersburg und Oberpullendorf betroffen. Besonders Wein- und Obstkulturen wurden in Mitleidenschaft gezogen. In Niederösterreich waren vom Hagel vor allem Obst sowie Salat, Feldgemüse, Zuckerrüben und Kartoffeln betroffen.

Muren blockieren Straßen
Heftiger Regen und Blitzschläge haben auch in der Oststeiermark zahlreiche Schäden an Gebäuden und landwirtschaftlichen Kulturen angerichtet. Betroffen waren vor allem die Bezirke Weiz, Feldbach und Hartberg. Im Bezirk Leibnitz und im Bezirk Hartberg schlugen Blitze in die Kamine von Einfamilienhäusern ein und setzten die Dachstühle in Brand. Die Ilz, die Feistritz und andere kleinere Gewässer traten über die Ufer und überfluteten Gemeinde- und Landesstraßen, Keller und Felder. Zudem blockierten an einigen Stellen Muren und umgestürzte Bäume den Verkehr.

Von starken Regenfällen in der Nacht auf Sonntag war in Tirol besonders das Ötztal betroffen. Die hochwasserführende Ötztaler Ache hatte sich in Tumpen bei Umhausen durch die Fugen der Schutzmauer gedrückt und die Straße auf einer Länge von bis zu 300 Meter überflutet. Sowohl die B186 als auch die Schutzmauer müssen nach Angaben der Freiwilligen Feuerwehr Umhausen ausgebessert werden.

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