In Innsbruck und Dornbirn hatten sich dabei die Schüler mit Lehramtsstudenten und Lehrern zusammengetan, die gegen das neue Dienstrecht demonstrierten, das am Donnerstag im Verfassungsausschuss beschlossen werden soll.
Kein "Sturm des Unterrichtsministeriums"
Bei der von Aktion Kritischer SchülerInnen (AKS), "Red Revolution", Sozialistischer Linkspartei (SLP) und "Funke" organisierten Veranstaltung in Wien zogen Schüler mit Pfeif- und Kreischkonzerten sowie einzelnen Böllerschüssen vom Parlament zum Bundeskanzleramt, wo gerade die abschließenden Verhandlungen zwischen SPÖ und ÖVP zum Koalitionspakt liefen. Die SLP hatte zwar im Vorfeld die Vorbereitung eines "Sturms des Unterrichtsministeriums" angekündigt, davon war allerdings nichts zu bemerken.
BSV sagte Streik gegen Zentralmatura ab
Linke Schülervertreter kritisierten zudem die von der VP-nahen Schülerunion dominierte Bundesschülervertretung (BSV), von der die Demonstrationen nicht unterstützt wurden. Die BSV hatte zwar ebenfalls mit einem Streik gegen die Zentralmatura gedroht. Dieser wurde allerdings abgesagt, nachdem sie sich mit dem Unterrichtsministerium und dem für die Zentralmatura zuständigen Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) u.a. auf geänderte Beurteilungskriterien in Mathematik und lebenden Fremdsprachen sowie mehr Vorbereitungszeit zwischen schriftlicher und mündlicher Prüfung geeinigt hatte. Die BSV verteidigte in einer Aussendung die Einigung: "Nahezu in allen im Vorhinein formulierten Kritikpunkten gab es Änderungen."
AKS: "Fordern weitergehende Änderungen"
Die AKS fordert allerdings "weitergehende Änderungen" wie eine "tatsächliche Überarbeitung des Beurteilungsschlüssels in Mathematik", eine klare Definition des Lernstoffs, die Erlaubnis, das Wörterbuch zu verwenden und für Schüler mit negativer Klausur mindestens zwei Wochen Vorbereitungszeit bis zur mündlichen Prüfung. Außerdem will die AKS ein Streikrecht für Schüler. Derzeit müssen Schüler, die wegen einer Demonstration die Schule ausfallen lassen, damit rechnen, diese Zeit als unentschuldigte Fehlstunden angerechnet zu bekommen.
Die neue Matura, bei der die Aufgaben der schriftlichen Prüfungen von zentraler Stelle vorgebenen werden, startet 2015 an den AHS und 2016 an den Berufsbildenden Höheren Schulen. Sie war nach Protesten wegen angeblich mangelnder Vorbereitung im Fach Mathematik bereits um ein Jahr verschoben worden. Zuletzt gab es vor allem in Wien vermehrt "Nicht genügend" bei nach Vorbild der Zentralmatura konzipierten Mathe-Schularbeiten.
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