Der Unfall geschah kurz nach 13 Uhr in Schwand im Innkreis im Bezirk Braunau, als der Laster an der sogenannten Bäckerkreuzung mit dem Schulbus kollidierte. Laut Polizei dürfte unmittelbar zuvor das Handy des 48-jährigen Lkw-Fahrers aus Kroatien geläutet haben, worauf er auf das Display schaute und so eine Stopptafel übersah.
Der Bus wurde nach dem Zusammenstoß in ein angrenzendes Feld geschleudert und kam schwerst beschädigt auf dem Dach zu liegen. 18 Kinder wurden verletzt, zehn davon schwer. Zwei Buben im Alter von zwölf Jahren befinden sich derzeit in kritischem Zustand.
Die Schwerverletzten wurden nach der Erstversorgung mit insgesamt vier Hubschraubern in umliegende Kliniken geflogen, zahlreiche leichter Verletzte mit Rettungsautos in Krankenhäuser eingeliefert. Alkotests bei den beiden Lenkern verliefen negativ.
Forderung: Handys nach schweren Unfällen beschlagnahmen
Das Thema Telefonieren am Steuer hatte zuletzt - wie berichtet - für eine heftige Debatte gesorgt. Der VCÖ forderte, nach schweren Unfällen die Handys der Lenker zu beschlagnahmen, um zu sehen, ob sie während der Fahrt benutzt worden sind. Der Vorschlag stützt sich auf ein Modell, wie es bereits in Köln praktiziert wird.
Der oö. Verkehrsreferent LH-Stv. Reinhold Entholzer hatte den Vorstoß des VCÖ begrüßt. "Das Smartphone während der Fahrt zu benützen, ist kein Kavaliersdelikt. Wir müssen die Konsequenzen dieser Handlungen deutlich machen, um einen Sinneswandel in der Bevölkerung zu erreichen," so Entholzer in einer Aussendung am Donnerstag - einen Tag vor dem Unfall. Am Samstag bekräftigte Entholzer seine Forderung. Er sprach im Interview mit dem ORF Radio Oberösterreich auch die Ablenkung durch SMS oder das Lesen von Mails am Handy an.
Grüne: "Hier muss es ein Umdenken geben"
Zustimmung zum VCÖ-Vorschlag war auch von den Grünen gekommen: "Damit würde eine wichtiger Schritt gegen diese Verantwortungslosigkeit gesetzt", so die stellvertretende Landessprecherin Ulrike Schwarz. "Telefonieren am Steuer ist für viele noch immer bestenfalls ein Kavaliersdelikt. Hier muss es ein Umdenken geben", betonte sie. Der FPÖ-Nationalratsabgeordnete Christian Hafenecker hatte den VCÖ-Vorschlag hingegen vor wenigen Tagen in einer Aussendung als "absoluten Schwachsinn" bezeichnet. Die Maßnahme würde "dem weiteren Ausspionieren der Bürger Tür und Tor öffnen, aber praktisch keinen Sinn ergeben", so Hafenecker.
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