FPÖ-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer hat am Montag bereits vor der Bekanntgabe des Endergebnisses der Präsidentschaftswahl seine Niederlage eingeräumt. "Ich bedanke mich für Eure großartige Unterstützung. Natürlich bin ich heute traurig", schrieb er seinen Anhängern auf seiner Facebookseite.
Der Einsatz für den Wahlkampf sei aber "nicht verloren sondern eine Investition in die Zukunft. Ich hätte gerne für Euch als Bundespräsident auf unser wunderbares Land aufgepasst", so Hofer. "Ich werde Euch treu bleiben und meinen Beitrag für eine positive Zukunft Österreichs leisten." Zusatz: "Bitte seid nicht verzagt."
FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache postete auf Facebook: "Norbert Hofer wurde heute ex aequo Sieger mit rund 50% der Stimmen und in einem Fotofinish um Millimeter gerade noch nicht zum österreichischen Bundespräsidenten gewählt! Und dies, trotzdem das gesamte verkrustete Polit-System (SPÖ, 3 ehemalige ÖVP-Obleute, Grüne, NEOS, EU-Juncker, EU-Schulz, etc.) sich gegen Norbert Hofer und uns eingehängt hat."
Man habe eine Wende eingeleitet und werde konsequent weiterarbeiten, für ein schönes, besseres und gerechteres Heimatland Österreich, so Strache weiter. "50 Prozent der Menschen haben den Wunsch nach Veränderung und diese 50 Prozent lassen wir nicht im Stich!"
Der Erfolg Hofers sei erst der Anfang eines demokratiepolitisch neuen Zeitalters in Richtung direkter Demokratie und verbindlicher Volksabstimmungen. "Wir kämpfen für die Menschen, die sich in ihrem Heimatland entfremdet fühlen und eine neue Qualität der Politik für Österreich wünschen und herbeisehnen", schrieb Strache.
Kickl "stolz" auf Wahlkampf und Hofer
FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl sagte, man werde "keine Wahlanfechtung um der Wahlanfechtung willen" durchführen. Allerdings will die FPÖ im Parteivorstand am Dienstag "mögliche Missstände substanzieller Art" bei der Auszählung der Wahlkarten prüfen. Finde man "wirklich Fleisch am Knochen", wolle man Einspruch erheben.
Auf Hofer und dessen Wahlkampf ist Kickl "sehr sehr stolz", er habe 50 Prozent der Wähler überzeugt. Der Sieger Alexander Van der Bellen habe eine "große Verantwortung im Umgang" mit diesen Wählern. Die FPÖ habe überdies bewiesen, dass sie sehr wohl geeignetes Personal für "wesentliche Aufgaben im Staat" habe. Daher sieht der FP-General seine Partei auch "sehr gut aufgestellt für Nationalratswahlen, wann immer sie kommen werden".
"Mir tut Norbert Hofer leid"
Der steirische FPÖ-Landeschef Mario Kunasek sagte, der Weg der Freiheitlichen stimme. "Mir tut Norbert Hofer leid, nach diesem tollen Wahlkampf. Persönlich bin ich traurig, da braucht man nicht drüber zu reden. Auf den grünen Bundespräsidenten kommt nun die Aufgabe zu, die Gräben zuzuschütten, die er aufgerissen hat."
Die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) gratulierte dem künftigen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen zum Wahlsieg. AfD-Vizechef Jörg Meuthen beglückwünschte am Montag aber auch Hofer "zu einem herausragenden Ergebnis".
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