Wien, Salzburg, Linz

Sex-Angriffe: Diese Fälle schockieren Österreich

Österreich
03.05.2016 17:02

Ist es nur so ein Gefühl? Oder doch schockierende Realität? Lässt sich aus der Statistik tatsächlich kein Trend ableiten? Oder sind es Beschwichtigungsversuche? Fakt ist: Angesichts der dramatischen Berichte rund um sexuelle Übergriffe bis hin zur Vergewaltigung fühlen sich vor allem Frauen vielerorts nicht mehr sicher. Sie fordern von Polizei und Justiz eine härtere Gangart gegen Sex-Täter.

Denn klassische Kriminalitätsbrennpunkte wie Bahnhöfe und Parks werden längst mit einem unguten Gefühl durchschritten, im besten Fall überhaupt gemieden. Während Selbstverteidigungskurse sowie der Absatz von Pfeffersprays und anderen Waffen nur so boomen, versuchen sich die Behörden zu wappnen und beruhigen. Derzeit sitzen 392 Sex-Täter in Österreich in Haft, die Zahl der Taten wäre über die vergangenen Jahre konstant.

Hotspot 1: Der Wiener Praterstern
Die Gruppenvergewaltigung einer 21-jährigen Austauschstudentin am Praterstern - drei junge Afghanen passten die junge Türkin auf einer öffentlichen Toilette ab - war vorerst der traurige Höhepunkt einer ganzen Reihe an Sex-Attacken in Wien. Wie berichtet, sitzen die drei Täter in U-Haft.

(Bild: Andi Schiel)

Bereits Mitte Jänner konnten zwei Securitys im Prater einen 20-jährigen Afghanen überwältigen, der Minuten zuvor ein junges Mädchen vergewaltigt hatte. Das Opfer (18) hatte ihren Peiniger in der Schnellbahn kennengelernt. Ende des Vorjahres sorgte die Vergewaltigung eines zehnjährigen Buben im Theresienbad für schockierende Schlagzeilen. Der Täter, ein Iraker (20), wurde gefasst. Er steht derzeit vor Gericht, das Opfer muss nach wie vor psychologisch betreut werden.

Hotspot 2: Der Hauptbahnhof Salzburg
Auch in Salzburg kommt es rund um den Hauptbahnhof immer wieder zu sexuellen Attacken, teils am helllichten Tag. Zuletzt belästigten zwei Nordafrikaner eine unbekannte Frau derart massiv, dass ein 26-jähriger Salzburger dazwischenging. Zum "Dank" wurde er von den beiden Männern krankenhausreif geprügelt. Einer der Täter, ein 31-jähriger Marokkaner, konnte gefasst werden.

Symboldbild (Bild: MARKUS TSCHEPP)
Symboldbild

Der Bahnhof hat sich zum kriminellen Brennpunkt entwickelt: Drogenhandel, Gewalt und Übergriffe werden regelmäßig gemeldet, der Vorplatz wurde von Bettlern und Asylwerbern sowie aggressiven Obdachlosen in Beschlag genommen. Die Salzburger Polizei reagierte rasch und patrouilliert seit Wochen verstärkt in der Gegend.

Hotspot 3: Die Linzer Altstadt
In Linz entwickelt sich das Gebiet um die Altstadt zum gefährlichen Kriminalitätsbrennpunkt: Erst vergangenen Sonntag wurde dort eine 17-Jährige von einem Sex-Täter verfolgt, der sie in einem Park zu Boden riss, vergewaltigte und entkam. Nur zwei Tage zuvor war dort eine 41-jährige Linzerin von einem 35-jährigen Algerier bei einer Bushaltestelle (Bild) attackiert worden. Die Frau wehrte sich gegen den Angreifer, brach ihm das Nasenbein. Sie entkam dadurch einem Missbrauch, wurde vom Sex-Täter aber bewusstlos geschlagen und schwer verletzt und halb nackt in einem Gebüsch liegen gelassen.

(Bild: Horst Einöder)

Derselbe Verdächtige wurde dann von einer weiteren Linzerin (58) identifiziert, die er bereits im November des Vorjahres in der nahen Mozartstraße vergewaltigen wollte. Der Verdächtige, dessen Asylantrag abgelehnt worden war und der Einreiseverbot hat, wurde am Dienstag in U-Haft genommen.

Vergewaltiger (18) zerstörte Leben einer dreifachen Großmutter
Irgendwann dreht ein Opfer durch. Kein Mensch hat so etwas verdient. "Wir sind zerstört, unser Leben, unsere Familie." Es ist Sylvia, die diese Worte sagt. Ihre Mama kann die Gedanken und Gefühle seit dem 1. September - einem heißen Sommertag in Traiskirchen - nicht mehr in Worte fassen. Ein "netter" Asylwerber, ein Afghane, half Christine F., 72 Jahre alt, damals vom Fluss über eine Böschung.

Dann riss er die dreifache Oma zu Boden, drückte ihr den Kopf in den steinig-holzigen Boden und vergewaltigte sie. 20 Monate Haft bekam er - Christina F. nach der körperlichen und seelischen Peinigung "lebenslang". "Was hab ich getan, dass mir das passiert?", fragt sie seitdem immer wieder. Die "Krone" sprach mit Tochter Sylvia.

"Krone": Sylvia, ihre Mama kann sich an nichts erinnern, was an dem Tag passiert ist. Wie geht es ihr heute?
Sylvia: Sie hat 70 Prozent ihres Lebens verloren. Sie schafft nichts mehr alleine und fühlt sich einfach nur schuldig.

"Krone": Wofür? Sie wurde brutal vergewaltigt.
Sylvia: Sie fantasiert von Mitleid und kann sich an nichts mehr erinnern. Diese Typen (zwei Asylwerber sollen am Tatort gewesen sein, Anm. der Redaktion) haben sie bewusstlos geschlagen. Ihr Körper ist lädiert, ihr wurden Zähne ausgeschlagen. Sie hat pausenlos Kopfweh, weil sie sich an das Geschehene zu erinnern versucht. Dann bricht ihr Kreislauf zusammen und sie ist weg.

"Krone": Wie gestaltet sich euer Familienalltag derzeit?
Sylvia: Ich habe selbst in der Flüchtlingsbetreuung gearbeitet, jetzt hab ich keinen Job mehr. Mama gehört jede Sekunde betreut, es ist nie absehbar, wann sie zusammenbricht.

"Krone": Es gibt Therapien...
Sylvia: Aber die zahlt niemand. Es heißt, der Täter müsse bezahlen (lächelt verzweifelt) - ein Asylwerber! Egal welche Therapie meine Mama auch macht, der seelische Schaden bleibt ihr für immer. Niemand rechnet mit derartigen Folgeschäden einer Vergewaltigung. Es ist alles zerstört.

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