Nach Übergriffen

Sicherheitskonzept für Wiens Sommerbäder in Arbeit

Österreich
16.03.2016 16:32

Nach unliebsamen bis schockierenden Vorfällen mit Flüchtlingen in der Hallenbad-Saison wird für Wiens Sommerbäder ein Sicherheitskonzept ausgearbeitet. Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl setzt auf Zusammenarbeit mit der Bäderverwaltung und der Stadt Wien, um für Sicherheit in den Sommerbädern zu sorgen.

Laut Pürstl geht es zunächst einmal darum, Übergriffen - eine Liste zu den Vorfällen in jüngster Vergangenheit finden Sie unten - vorzubeugen. Dazu gehöre Aufklärung, dass nur mit Bikini bekleidete Mädchen mit diesem Outfit keine Einladung zum Sex darstellen. Das geschieht bereits in Deutschland, wo in Bädern Verhaltensmaßregeln für Flüchtlinge bildlich festgehalten sind.

Gerhard Pürstl (Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)
Gerhard Pürstl

Was für Pürstl wichtig ist: "Wenn allen vorbeugenden Maßnahmen zum Trotz etwas passiert, dann werden wir, wie wir es auch sonst machen, rasch einschreiten, also vor Ort sein." Dauernde Polizeipräsenz in Bädern sei laut Pürstl nicht möglich. Allerdings würden viele seiner Beamten in ihrer Freizeit Bäder aufsuchen. Diese Polizisten würden ohnehin ein wachsames Auge auf das Geschehen haben.

Weil die Badesaison in eineinhalb Monaten beginnt, werde es jetzt Koordinierungsgespräche von Polizei, Bäderverwaltung und Stadt Wien geben. Eine Personalaufstockung bei Badewärtern könne dabei besprochen werden.

Was bisher passiert ist:

  • Ein 20-jähriger irakischer Flüchtling soll Anfang Dezember einen zehnjährigen Buben im Meidlinger Theresienbad in Wien vergewaltigt haben.
  • Am 10. Jänner kommt es im Linzer Parkbad durch einen Asylwerber aus Afghanistan zu einer Sexattacke gegen einen sechsjährigen Buben beim Planschbecken im Hallenbad.
  • 16. Jänner: Hausverbot für Asylwerber ohne Betreuer nach einem Polizeieinsatz im Korneuburger Berndl-Bad in Niederösterreich. Sieben afghanische Asylwerber haben gelärmt und die Damenduschen betreten.
  • Im Salzburger Paracelsusbad muss jetzt sogar ein Wachdienst Männer in die Schranken weisen. Fünf junge Syrer hatten eine 17-Jährige im Schwimmbad eingekreist und sexuell so massiv angegriffen, dass der Tatbestand der Vergewaltigung vorliegt. Auch ihre 15 Jahre alte Schwester bekam die sexuellen Aggressionen der Asylwerber zu spüren.
  • 12. Februar: In einem Linzer Hallenbad kommt es erneut zu einem sexuellen Zwischenfall. Ein 33-jähriger Iraner soll am Abend vor anderen Besuchern des gemischten Dampfbades masturbiert haben.
  • Ende Februar folgt in einem Hallenbad in Linz ein weiterer sexueller Übergriff: Ein 15-Jähriger begrapscht einen Neunjährigen am WC und hält ihn dort fest.
  • Zu einer Sexattacke kommt es im März im Klagenfurter Hallenbad. Ein vermutlich ausländischer Badegast belästigt erst einen Vierjährigen und dann auch dessen Mutter (37).
  • 8. März: Ein siebenjähriges Mädchen soll in einem Hallenbad in Wien-Hütteldorf von einem 20-jährigen Afghanen sexuell belästigt worden sein. Die Belästigung "beschränkte sich auf Gesten", wie die Polizei mitteilte.

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