"Studierx" und Co.

Skurriler Leitfaden gegen diskriminierende Sprache

Österreich
08.06.2014 09:42
"Studierx", "Doktox" und "Mitarbeita". Wenn es nach der AG Feministisch Sprachhandeln der Berliner Humboldt-Universität geht, werden diese Begriffe künftig an Österreichs Universitäten im täglichen Sprachgebrauch verwendet. Frauen sollen sich so nicht mehr diskriminiert fühlen. An steirischen Unis kursiert der offizielle Leitfaden dazu bereits und sorgt für reichlich Kopfschütteln.

Das Papier, das an einigen steirischen Universitäten herumgereicht wird, ist skurril. Oder "ziemlich bescheuert", wie ein Insider auch meint. Es stammt von der Berliner Humboldt-Universität und hat zum Ziel, Diskriminierung im Uni-Sprachgebrauch abzustellen. Denn - so steht's schwarz auf weiß in der Broschüre - besonders an der Universität würden Menschen durch unachtsam-diskriminierende Sprache "ausgegrenzt und zwangsweise vereinnahmt".

Männliche Endungen auf "-er" vermeiden
Daher schlägt der hochoffizielle "Leitfaden für feministisches Sprachhandeln" die Verwendung folgender Ausdrücke vor: "Mitarbeita" (Mehrzahl "Mitarbeitas") statt Mitarbeiter, "Doktox" (Mehrzahl "Doktoxs") statt Doktor oder "Studierx" statt Studierender. Und als Beispielsatz ist angeführt: "Unsa Lautsprecha ist permanent auf Demos unterwegs. Ea erfreut sich hoher Beliebtheit." Vermieden werden sollten vor allem männliche Endungen auf "-er".

Diese Form greife "die Idee von einer herausfordernden, stärkeren Frauisierung von Sprache auf, um mit männlich geprägten Assoziationen zu brechen". Ob dieser völlig ernst gemeinte Gender-Leitfaden an Österreichs Unis Anklang finden wird, darf bezweifelt werden.

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