Vorfall in Spielfeld

Soldat von Flüchtling attackiert und verletzt

Österreich
04.11.2015 11:12
Die Lage an der Grenze zu Slowenien bleibt angespannt. Auch weiterhin treffen jeden Tag Tausende Hilfesuchende in Spielfeld ein. Mit einem Ende des Flüchtlingsstroms ist nicht zu rechnen. Offiziell berichtet die Polizei, dass die Lage an der Sammelstelle ruhig ist und alles in geordneten Bahnen verläuft. Wie blank die Nerven aber liegen, zeigt ein aktueller Vorfall: Im Zuge der Grenzsicherung wurde ein Soldat mit einem Zaunelement attackiert.

Der Soldat des Jägerbataillons 23 aus Vorarlberg wurde Montagnachmittag im Zuge der Grenzsicherung von einem unbekannten Flüchtling mit einem Zaunelement attackiert. Der Soldat erlitt dabei Schnittwunden im Gesicht und musste im LKH Wagna ambulant behandelt werden. Genauere Informationen über den Vorfall gab es nicht.

Was die Situation an der Grenze betrifft, bekommt man derzeit lediglich zu hören, dass der Weitertransport der Flüchtlinge mit Bussen ohne Probleme verlaufe und die Lage an der Sammelstelle Spielfeld ruhig sei. Tatsache ist allerdings, dass es dort immer wieder zu Tumulten kommt, wenn es etwa um das rechtzeitige Einsteigen in die Busse geht. In den vergangenen Tagen schien der Zustrom der Flüchtlinge allerdings tatsächlich geordneter und weniger unkontrolliert zu verlaufen.

Am Mittwochvormittag hielten sich rund 700 Flüchtlinge in Spielfeld auf, weitere Ankünfte aus Slowenien wurden erwartet. Busse brachten die Menschen laufend in Notquartiere nach Graz sowie in Städte in anderen Bundesländern. Das Rote Kreuz sprach von einer "relativ ruhigen Einsatznacht", dennoch mussten etwa 350 Versorgungen durchgeführt werden. Erkältungserkrankungen würden zunehmen. In Bad Radkersburg waren die Nacht über keine Migranten.

Offener Brief mit Kritik an Faymann
Für Aufsehen sorgt indes ein offener Brief des SPÖ-Bürgermeisters von Wagna im Bezirk Leibnitz, Peter Stradner. Er warf in dem Schreiben vom Dienstag der Bundesregierung und Kanzler Werner Faymann vor, die Situation an der Grenze "zu wenig ernst" zu nehmen: "Die Zustände, die an der Grenze herrschen, sind schlichtweg gesagt katastrophal. Das Management in dieser Thematik funktioniert nur, weil engagierte Menschen vor Ort Entscheidungen treffen, die zu treffen sie eigentlich streng gesehen nicht berechtigt sind."

Stradner kritisierte, dass die Bundesregierung Entscheidungen auf andere abwälzen würde. Faymann selbst sorge durch den an den Tag gelegten Umgang in seinem Kabinett für "untragbare Zustände": "Ich bin der festen Überzeugung, dass Ihr durch euer Nichthandeln Menschenleben riskiert. Auch der soziale Friede in der Region ist zutiefst gefährdet", meinte der Bürgermeister weiter. Er forderte den Kanzler auf, "seiner Verantwortung als Regierungschef gerecht zu werden und diese Dinge zu regeln".

Stacheldraht an Grenzübergang ausgelegt
In der Nähe der Sammelstelle in Spielfeld wurde mittlerweile Stacheldraht ausgelegt. Die sogenannten Stachelbänder sollen den Zugang zur Autobahn (A9) sperren, um zu verhindern, dass sich Menschen auf die Fahrbahn begeben, erklärte Polizeisprecher Fritz Grundnig am ienstagabend. Die Rollen seien schon seit 25. Oktober ausgelegt, mit "baulichen Maßnahmen" zur Grenzsicherung habe das nichts zu tun.

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner plant "technische Sperren" vor der Grenze in Spielfeld:

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