Stadlers deutscher Originalton ist großteils unhörbar, seine Antworten, in denen er zunächst über westliche Pläne in Bezug auf Russland spricht, sind russisch synchronisiert. "Eine der grundlegenden Ideen des Westens ist es, Russland in mindestens drei Teile zu zerlegen", sagt der EU-Parlamentarier in dem Film. Mit den neuen NATO-Mitgliedschaften im ehemaligen Ostblock sowie einer geplanten Aufnahme von Georgien und der Ukraine wollten die militärischen Strukturen des Westens, so Stadler sinngemäß, Russland umzingeln und mehr Einfluss in Zentralasien erlangen.
Die aktuelle Situation, sagt der Politiker, sei ähnlich wie vor Beginn des Ersten Weltkrieges. Allerdings spielten nunmehr die USA, die eine globale Hegemonie anstrebten, die Hauptrolle: "Nur große Staaten wie Russland und China stehen Amerika dabei im Weg."
Stadler kritisiert "faschistische" Führung in Kiew
Wie vor ihm andere europäische Politiker vom rechten und linken Rand des politischen Spektrums übt Stadler im Film Kritik an der ukrainischen Swoboda-Partei, die er als "faschistisch" bezeichnet: "Es ist ein Skandal, dass die EU mit diesen Menschen Verträge abschließt." Außerdem sei der ukrainische Premier Arseni Jazenjuk Mitglied einer "amerikanischen Sekte".
In seiner letzten Wortmeldung warnt der österreichische Politiker schließlich die ukrainische Bevölkerung davor, sich auf Versprechungen von USA, EU und IWF zu verlassen: "Diese Versprechungen werden nicht eingehalten, die EU schafft es auch nicht, die Krise in Griechenland zu überwinden."
Film im Internet abrufbar
Beim 24-minütigen Film, der nach einer Erstausstrahlung im russischen Staatssender Rossija 24 seit dem Wochenende auch auf dem Internetportal ukraina.ru abgerufen werden kann, handelt es sich um ein Projekt des staatlichen Medienkonzerns Rossija Segodnja (Russland heute). Der Konzern unter Leitung des prominenten wie umstrittenen Fernsehmoderators Dmitri Kisseljow ist für die Kommunikation russischer Sichtweisen im Ausland zuständig.
Die inhaltliche Verantwortung für die Internetseite trägt die Kiewer Journalistin Aljona Beresowskaja, die in der Vergangenheit über den gestürzten Präsidenten Viktor Janukowitsch berichtet und gleichzeitig als seine Vertraute gegolten hatte. Das Portal solle ein "Spiegel der russisch-ukrainischen Beziehungen" sein, erklärte Beresowskaja vergangene Woche, und die Freundschaft der beiden Völker festigen.
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