Wird der Juchtenkäfer nachgewiesen, dann gilt das Gebiet als streng geschützt. In der EU steht der kleine Eremit auf der roten Liste der bedrohten Tiere. Sein bekanntester Lebensraum in Europa ist vermutlich ein kleiner Hain in Stuttgart. Dort wollte die Deutsche Bahn einen Bahnhof hinstellen. Dann wurde der Käfer entdeckt. Der Bahnhof wird zwar gebaut - nur eben anders, später und sehr, sehr viel teurer.
Auch im Hörndlwald soll gebaut werden. Die Stadt will ein Reha-Zentrum errichten. Doch genau am Baugrund wurde jetzt der Käfer nachgewiesen. "Iuma", ein aufs Aufspüren von bedrohten Arten trainierter Wasserhund, hat ihn entdeckt. "Die Lebensräume des Juchtenkäfers werden immer weniger", so Expertin Gabriele Sauseng vom Bundesforschungszentrum für Wald.
"Man kann über Käfer nicht hinwegsehen"
Die Umweltabteilung der Stadt und die MA 22 wurden jetzt informiert. "Dieser Käfer ist nichts, über das man einfach so hinwegsehen kann", so Hietzings Bezirksvorsteherin Silke Kobald. Fakt ist: Wird der Hörndlwald als Lebensraum des Juchtenkäfers anerkannt, dann wird nicht so schnell gebaut. Die Boku soll jetzt Klarheit bringen.
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