"Krone"-Interview

Strache über WKR-Ball: “Haben nichts Unredliches getan”

Österreich
04.02.2012 16:30
"Die neuen Juden" empören das Land. Im "Krone"-Interview mit Conny Bischofberger lässt ein verkühlter Heinz-Christian Strache die Ballnacht der Burschenschafter - vor und hinter den Absperrungen - Revue passieren. Reue kommt dabei nicht vor.

Reichsratsstraße 7, die FPÖ-Zentrale. Heinz-Christian Strache hat sein Büro im Dachgeschoß, mit Blick auf die Hofburg, in der am vergangenen Wochenende der WKR-Ball stattgefunden hat. Undercover-Reporter sorgten dafür, dass kein Sager am Ball der Burschenschafter ungehört blieb. Es gab aber auch jede Menge verhaltensauffälliger, zum Teil gewalttätiger Demonstranten.

Es ist Freitagnachmittag, der FPÖ-Chef trägt einen grauen Flanellanzug, hellblaues Hemd, silberblaue Krawatte. "Die sitzt a bissel zu weit rechts", mahnt sein Bundespressesprecher - es wird gelacht. In der schwarzen Ledergarnitur, die auf einem schwarz-weiß gefleckten Kuhfell steht, sitzen ihm drei Mitarbeiter zur Seite. Heinz-Christian Strache ist verkühlt. Vor sich auf dem Glastisch hat er seine Unterlagen ausgebreitet, aus denen er immer wieder Textstellen zitiert, die jemand mit neongelbem Leuchtstift für ihn markiert hat. Dazwischen hustet er. Hinter ihm steht ein kleiner Bonsai-Baum auf einem Plexiglas-Chrom-Ständer. Die Stimmung schwankt stark zwischen heiter und angespannt, da können auch die drei Strache-Porträts, alle mit Blaustich, an den Wänden nichts ändern. Heinz-Christian jubelnd, Heinz-Christian in Siegerpose, die Hände zu Fäusten geballt.

Am Ende des Interviews raucht Strache eine Camel. "Ich glaub', ich hab' Grippe", sagt er und greift sich an die Stirn.

"Krone": Herr Strache, Sie sind beim Burschenschafter-Ball einem "Agent Provokateur" aufgesessen. Ist es in Zeiten von Facebook, Twitter und YouTube nicht naiv zu glauben, man könnte hinter verschlossenen Türen machen und sagen, was einem so passt?
Heinz-Christian Strache: Ich bin ihm nicht aufgesessen. Ich bin ja ein gläserner Mensch, mich kann man ausspionieren, ausspitzeln, wahrscheinlich wird sogar mein Telefon abgehört. Das ist zwar rechtsstaatlich nicht in Ordnung und auf das Vehementeste zu verurteilen. Aber ich rechne mein ganzes Leben damit. Auch zu fortgeschrittener Stunde. 

"Krone": Umso mehr wundert es, dass Sie dann nicht besser aufpassen, was Sie sagen. "Die neuen Juden" empören das Land, und Ihr Vergleich mit der Reichskristallnacht ist indiskutabel.
Strache: Ich bedaure diese Diskussion zutiefst. Aber sie ist durch bewusste Verdrehungen eines "Standard"-Journalisten entstanden… Sogar die "New York Times" hält sich an einen Pressekodex, der besagt, dass Undercover-Journalisten sich irgendwann zu erkennen geben müssen.

"Krone": War's nicht einfach so, dass Sie sich dort Ihres Klientels sicher waren und vielleicht anders geredet haben, als Sie das sonst tun?
Strache: Nein, wer mich kennt, weiß, dass ich immer und überall das sage, was ich denke. Ich hab' nicht mehrere Persönlichkeiten. Lassen Sie mich kurz erklären, was dort wirklich passiert ist. Ich bin gegen Mitternacht vom Haupt-Ballsaal in Richtung Wintergarten gegangen, und zwar in Begleitung meines eigenen Sicherheitsmannes und zweier Verfassungsschutzbeamten.

"Krone": Letzteres dementiert die Wiener Polizei.
Strache: Das ist eine Falschaussage der offiziellen Behörden - und ungeheuerlich. Diese beiden Beamten wurden von sich aus bei uns vorstellig - weil eine konkrete Bedrohung vorhanden war - und haben mich abgeholt, zur Hofburg begleitet, waren den ganzen Abend an meiner Seite und haben mich dann auch wieder nach Hause gebracht. Das ist die Realität. Warum das Innenministerium hier wider besseren Wissens etwas anderes behauptet, gibt mir zu denken.

"Krone": Also, wurde über die Reichskristallnacht gesprochen und über die "neuen Juden", oder nicht?
Strache: Ja, darüber wurde gesprochen. Meine Zeugen sind Klaus Nittmann (Geschäftsführer des Freiheitlichen Bildungsinstituts, Anm.) und ein älteres Ehepaar. Aber was war der Inhalt der Aussage, zu der ich stehe und die ich getätigt habe? Dass die Dramatik der damaligen Zeit, das Hineinempfinden in die Opfer, für die wir tiefstes Mitgefühl haben, die Entwicklung einer Massenpsychose, das Entstehen dieser Mechanismen spürbar wird, wenn man den Hexenkessel dort am Ball erlebt hat. 

"Krone": Herr Strache, Sie vergleichen jetzt schon wieder die Reichskristallnacht mit Demonstrationen gegen den Burschenschafter-Ball.
Strache: Halt, halt! Ich vergleiche es eben nicht, ich vergleiche nur die Mechanismen, und zwar als Auftrag, diese zu bekämpfen. Diesen Auftrag haben alle Demokraten in dieser Gesellschaft.

"Krone": Aber vor der Hofburg hat doch keine Massenpsychose stattgefunden!
Strache: Aber entsetzliche Mechanismen! Da wurden Frauen angespuckt und angeschrien, u.a. die Nationalratsabgeordnete Heidemarie Unterreiner. "Erschießt die Nazischlampen!" Da mussten Ballbesucher Fußtritte und Schläge erleben, wurden sogar aus Autos herausgeholt und gewalttätig attackiert. Es hat Brandsätze gegeben, Molotow-Cocktails, Brandanschläge auf zwei Studentenhäuser. Diese aufgehetzte gewaltbereite Masse war für viele Ballbesucher eine Ausnahmesituation, die Menschen haben wirklich Angst gehabt. Das waren durchaus dramatische Zustände. Da wurde auch ein Kilo Sprengstoff gefunden. Was war da geplant? Wer hätte da zu Schaden kommen sollen? Man nimmt ja nicht aus Jux und Tollerei einen Kilo Sprengstoff mit. Wer hat es bezahlt? Das hat die Polizei zu ermitteln.

"Krone": Haben Sie Vertrauen in die Behörden?
Strache: Was ich erkenne, ist, dass diese Dinge unter den Teppich gekehrt werden. Dass hier verdreht und verharmlost wird, der "Standard" schrieb sogar von einer friedlichen Demonstration. Und Herr Wolf hat den Sprengsatz in der "ZiB" heruntergespielt. "Eh nur einer…". Wie viele Tote mit einem Kilo Sprengstoff möglich gewesen wären, das hinterfragt keiner.

"Krone": Welche Note geben Sie sich eigentlich im Nachhinein für das Live-Interview vor 796.000 Fernsehzuschauern in der "ZiB 2" am Dienstag?
Strache: Ich glaube, da konnte sich jeder selber ein Bild machen, dass ich betroffen und entsetzt war. Da hat Armin Wolf ein Interview in DDR-Manier geführt und mir das Wort wieder im Mund umgedreht.

"Krone": DDR-Manier?
Strache: Das war wie bei der Inquisition. Ich habe schon den Eindruck, dass Armin Wolf in seiner eigenen eindimensionalen Gesinnung gefangen ist. Er hat ja selbst getwittert, dass die meisten Anrufer beim ORF empört waren ob seiner Interviewführung.

"Krone": Schätzen Sie Armin Wolf?
Strache: Ich schätze ihn sehr wohl, weil er einer der interessantesten Journalisten des Landes ist. Mit einer ungeheuerlichen Begabung, was Rhetorik und Fangfragen betrifft, mit einer unglaublichen Dialektik, man kann sich mit ihm auf einer Augenhöhe messen. Aber irgendwo ist er schon Teil des ORF-Freundeskreises.

"Krone": Was auf dem Ball jenseits der Absperrungen vorgefallen ist, hätten Sie auch anprangern können ohne den geschichtlichen Zusammenhang.
Strache: Aber den stellen andere ja auch her. Wenn Frau Glawischnig sagt, dass die Ballgäste auf den Gräbern von Auschwitz tanzen, wenn Begriffe wie "Nazis" fallen, dann werden anständige Bürger mit einem Begriff konfrontiert, der die schlimmste Verharmlosung ist, die es geben kann. Was gibt es Schlimmeres, als einer unglaublichen Vernichtungsmaschinerie zugerechnet zu werden?

"Krone": Immerhin fand der Ball des Korporationsringes, der Wien in internationalen Zeitungen die Bezeichnung "Hauptstadt des Walzers und des Rechtsextremismus" einbrachte, ausgerechnet an einem Holocaust-Gedenktag statt.
Strache: Sie wissen doch, dass in der Ballsaison jeder Tag vergeben ist, seit Jahrzehnten ist das so! Genauso wie der Opernball seit Jahrzehnten am Donnerstag vor dem Faschingsdienstag stattfindet, genauso ist es beim WKR-Ball. Der findet seit 42 Jsen Holocaust-Gedenktag überhaupt noch nicht. Jetzt so zu tun, als wäre der Ball als Provokation auf diesen Tag gelegt worden, ist auch eine bewusste Verdrehung.

"Krone": Das französische Wochenmagazin "L'Express" schrieb über Marine Le Pen, die ja auch am Ball war: "Sie tanzt Walzer auf einem Ball, bei dem die Auschwitz-Leugner jedes Jahr eine Ovation erhalten."
Strache: Das ist ja wieder eine ungeheuerliche Frechheit. Auf dem Ball sind Menschen, die mit Antisemitismus nichts zu tun haben und trotzdem gezielt beschimpft werden. Auf dem Ball sind auch israelische Staatsbürger gewesen.

"Krone": Sie könnten sich jetzt bei jenen, deren Gefühle der Ball an genau diesem Tag vielleicht verletzt hat, entschuldigen.
Strache: Es gibt keinen Anlass einer Entschuldigung, weil wir nichts Unredliches oder Böses getan haben. Im Gegenteil: Uns geht es um Aussöhnung. Ich habe in den letzten Jahren immer wieder mein Gesprächsangebot an den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde gerichtet, der das immer ausgeschlagen hat. Ich hätte mir auch gewünscht, dass man mich einmal zur Kranzniederlegung einlädt, aber dazu ist man offenbar nicht bereit. Das stimmt mich traurig.

"Krone": Werden Sie den "Standard" klagen?
Strache: Das ist schwierig, denn die Begriffe sind ja richtig. Nur der Zusammenhang ist falsch. Eine Klage bringt daher nichts. Als über diese Begriffe gesprochen wurde, war der "Standard"-Journalist ja auch nicht mehr Teil der Unterhaltung. Der hat sich vorher als Fan von mir ausgegeben und wollte ein Autogramm. Dann hat er Wortfetzen aufgeschnappt, um hier eine Kampagnisierung gegen meine Person anzuzetteln. 

"Krone": "Opfer einer medialen Hetzjagd" - das hört man von Ihnen sehr oft. Fühlen Sie sich eigentlich wohl in dieser Opferrolle?
Strache: Schauen Sie, ich fühle mich nicht in einer Opferrolle. Sondern ich erlebe, dass hier der erfolgreichste Oppositionspolitiker des Landes mit unlauteren Mitteln und Methoden diskreditiert wird, weil er die Interessen der Österreicher vertritt und Fehlentwicklungen der Regierung aufzeigt und abstellen will. Das alles ist für die Bürger sehr durchschaubar. Wie auch durchschaubar ist, dass zu den Demos Autonome aus Deutschland angekarrt worden sind.

"Krone": Von wem?
Strache: Von den Organisatoren. Es haben 60 Organisationen zu dieser Gegendemonstration aufgerufen, darunter auch die SPÖ und die Grünen. Die FPÖ hat noch nie eine Veranstaltung der SPÖ oder der Grünen durch Demonstrationsaufrufe gestört oder gefährdet. Ich vermisse bis heute, dass das Staatsoberhaupt verurteilt hätte, was bei der Ball-Demonstration geschehen ist. Bis heute nichts dergleichen! Das erschreckt mich, weil es zeigt, dass sich der höchste Repräsentant der Republik aus parteipolitischen Gründen hier verschweigt.

"Krone": Dafür hat Heinz Fischer die Verleihung des Großen Goldenen Ehrenzeichens der Republik an Sie zurückgestellt. Haben Sie in der Zwischenzeit mit ihm gesprochen?
Strache: Er hat bis heute kein Gespräch mit mir gesucht, sondern eine Behauptung für bare Münze genommen, ohne mich zu fragen: "Herr Strache, wie war das wirklich?"

"Krone": Sie hätten ja auch um ein Gespräch bitten können.
Strache: Das habe ich jetzt vor.

"Krone": Glauben Sie, ein Bundespräsident, der Ihnen nicht einmal einen Orden verleiht, würde eine Regierung mit Heinz-Christian Strache an Bord angeloben?
Strache: Man hat den Eindruck, als würden hier politische Mitbewerber aufgrund der guten Umfragen diffamiert, um sie aufzuhalten. Dieser Eindruck ist auch sehr durchschaubar.

"Krone": Im Ernst: Selbst wenn Sie bei den nächsten Wahlen mit der FPÖ Zweiter werden…
Strache: Zweiter? Wir liegen mit der SPÖ Kopf an Kopf und haben die Möglichkeit, stärkste Kraft zu werden und die ÖVP weit abgeschlagen auf den dritten Platz zu verweisen.

"Krone": Blau-Schwarz ist doch jetzt in weite Ferne gerückt.
Strache: Das ist die Intention jener, die die Kampagnisierung gegen meine Person betreiben. Rot-Schwarz versucht natürlich, sich in seinem Proporz einzubetonieren, aber das ist auf Dauer nicht aufrechtzuerhalten. Die ÖVP wird vielleicht das Schicksal einer Democrazia Cristiana Italiens erleben, und auch die SPÖ wird ihre Ausgrenzungspolitik ändern müssen. Das Regulativ sind hier die Wähler. 

"Krone": Sie sagen, dass Sie Kanzler werden wollen und keine Partei als Koalitonspartner ausschließen. Aber alle Parteien schließen Sie aus, bis auf die ÖVP vielleicht.
Strache: Ja, zurzeit ist das so, dass alle mich ausschließen. Aber der Wähler wird sie abstrafen. Die Herrschaften Faymann und Spindelegger werden vielleicht nach den Wahlen schon Geschichte sein.

"Krone": Herr Strache, Sie waren ja selbst Burschenschafter bei der Vandalia…
Strache: Ja, ich bin dort ein alter Herr, obwohl ich noch gar nicht so alt bin (lacht).

"Krone": Sieben Mensuren gefochten, ist das korrekt?
Strache: Ja. Und das ohne einen einzigen Schmiss. Auch nichts Verborgenes. Ich habe diesen Sport offenbar sehr gut beherrscht.

"Krone": Wie ist das eigentlich für Ihre beiden Kinder, so präsent zu sein in der Öffentlichkeit, und das nicht gerade in einer erfreulichen Weise…
Strache: (steht auf und holt seine Zigaretten) Meine Kinder nehmen ungerechte Bilder meiner Person sehr deutlich wahr. Sie müssen erleben, dass ihr Vater auf den Plakaten mit aufgemaltem Hitlerbild zu sehen ist. Das entsetzt sie. Ich schütze sie, so gut ich kann. Und hoffe, dass sie ihre eigene Persönlichkeit entwickeln und erkennen, dass es im Leben Menschen gibt, die einen … - ringt nach Worten - … vielleicht nicht so mögen.

"Krone": Denken Sie sich nicht manchmal, wie schön es wäre, ein erfolgreicher Zahnarzt zu sein und in Ruhe viel Geld zu verdienen?
Strache: Was ich heute tue, tue ich aus voller Überzeugung. Das hat mich beim "Alchimisten", meinem Lieblingsbuch von Paulo Coelho, so berührt. Ein junger Mensch hat einen Traum, und wer diesem Traum folgt, hat ein erfülltes Leben. Der Mensch geht dabei viele Umwege und kommt erst Jahre später drauf: Halt! Ich war dem Ziel so nahe!

"Krone": Was ist Ihr Traum?
Strache: Es war immer mein Traum, für Gerechtigkeit zu kämpfen, mitzuhelfen, eine bessere Welt zu schaffen. Auch mit dem Wissen, welche Gemeinheiten, Diffamierungen und Denunzierungen ich da erleben werde und immer wieder auch erlebt habe.

"Krone": Zum Beispiel?
Strache: Abgesehen von regelmäßigen Morddrohungen…

"Krone": Wie viele?
Strache: Ich zähle die Morddrohungen nicht mehr. Es ist schon x-fach vorgekommen.

"Krone": Kommen die heutzutage per Mail?
Strache: Sie kommen einerseits über den Verfassungsschutz, der mich warnt, wenn konkrete Bedrohungen da sind, andererseits aus dem Netz, aber auch per Brief oder Telefon. Alles schon gehabt.

"Krone": Wie schützen Sie sich? Sind Sie bewaffnet?
Strache: Ich habe einen Waffenpass, trage aber keine Waffe. Zu Hause, wo ja Gott sei Dank kein Sicherheitsbeamter an meinem Bett steht, habe ich aber eine Waffe, die im Safe versperrt ist.

"Krone": Fühlen Sie sich bedroht?
Strache: Naja, ich habe erleben müssen, dass beim Opernball ein dickes, großes Glas nach mir geworfen wurde, das den Wiener Klubobmann Johann Gudenus am Kopf getroffen hat - er ist blutüberströmt zusammengebrochen und musste genäht auf mich zugelaufen ist und geschrien hat: "Ich bring dich um, du Nazi-Schwein!" In den Medien hat man sich zum Teil in unverantwortlicher Art und Weise darüber lustig gemacht. Bis hin zur Wurstsemmelattacke. Stellen Sie sich vor, das würde einem Herrn Faymann, einem Herrn Spindelegger oder einer Frau Glawischnig passieren. Das wäre dann sicher etwas ganz anderes. 

"Krone": Wie sähe denn Ihre ideale Gesellschaft aus, Herr Strache?
Strache: Die ideale Gesellschaft ist jene, wo man ehrlich miteinander umgeht, wo man unterschiedlichen Meinungen mit Respekt begegnet, wo keine Gruppe einer Gesellschaft etwas zu befürchten hat, wo jeder sich als wichtiges Rad dieser Gesellschaft erfasst.

"Krone": Auch Ausländer, Schwule und Sozialschmarotzer, um in Ihrer Diktion zu bleiben?
Strache: Jeder Mensch nach seiner Facon! Der H.C. Strache war nie ein Ausländerfeind. Er hat kein Problem mit der Sexualität, weder zwischen Mann und Frau noch zwischen Mann und Mann. Das soll jeder handhaben, wie er will. Wir brauchen nur keine Subvention dieser Sexualität.

"Krone": "Wer bei der nächsten Wahl ein Kreuz bei Strache macht, sollte bedenken, dass da ein Haken dabei ist", hat jemand diese Woche getwittert. Was sagen Sie dazu?
Strache: Das ist wieder einmal Hetze und Hass. Bei manchen, die vielleicht selbst eine gewisse Verblendung haben, zeigt das vielleicht Wirkung. Aber mit solchen unsinnigen, ideologischen totalitären Mustern hat der H.C. Strache nichts am Hut.

"Krone": Also kein Haken?
Strache: Kein Haken dabei.


Hintergrund: Politik & Privat
Geboren am 12.6.1969 in Wien. Sein Vater verschwindet, als das Kind drei Jahre alt ist. Die Mutter arbeitet in einer Drogerie, Heinz-Christian kommt schon mit sechs Jahren in ein Internat. Mit 15 Lehre als Zahntechniker, mit 21 wechselt er in die Politik. 1999 wird er FPÖ-Bezirksparteiobmann in Wien-Landstraße, 2004 Wiener Landesparteiobmann. Als Jörg Haider 2005 das BZÖ gründet, wird Strache FPÖ-Bundesparteiobmann. Bei den letzten Wahlen erreichte seine Partei 17,5 Prozent der Stimmen. Umfragen sehen die FPÖ mittlerweile vor der ÖVP auf dem zweiten Platz. Privat lebt Heinz-Christian Strache mit der Niederösterreicherin Mag. Andrea E. zusammen. Er hat zwei Kinder aus seiner Ehe mit Daniela Plachutta: Heide ist 11, Tristan 9 Jahre alt.

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