In Wien hatte das Bündnis TTIP STOPPEN, das von 53 Nichtregierungsorganisationen - draunter Attac, GLOBAL 2000, ÖBV-Via Campesina Austria, der Gewerkschaft Pro-Ge und Südwind - getragen wird, zu einer Großdemonstration aufgerufen. Am Samstagnachmittag versammelten sich laut Polizeiangaben rund 6.000 Demonstranten vor dem MuseumsQuartier und zogen dann vor das Parlament. Die Veranstalter zählten 15.000 Teilnehmer in Wien und österreichweit rund 22.000.
"Sonderrechte für Konzerne. Keine Lust drauf!", war etwa auf einigen Transparenten bei der Demonstration in Wien zu lesen, oder auch "Freiheit statt Frei-Schwindel". "Die Existenzen von Kleinbauern stehen auf dem Spiel", warnte Lutz Rumetshofer von der Österreichischen Bergbauernvereinigung zu Beginn der Demonstration.
Proteste und Aktionen in ganz Österreich
In 14 österreichischen Städten fanden Aktionen und Demos statt: neben Wien in Graz und Gleisdorf (Steiermark), Linz, Vöcklabruck, Freistadt und Gmunden (Oberösterreich), Innsbruck und Reutte (Tirol), Klagenfurt und Villach (Kärnten), in Wiener Neustadt und Deutsch-Wagram (Niederösterreich) sowie in Salzburg.
Seit Juli 2013 verhandelt die EU mit den USA über die "Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft" (TTIP). Mit 800 Millionen Verbrauchern würde der weltgrößte Wirtschaftsraum entstehen. Durch den Wegfall von Zöllen und anderen Handelshemmnissen soll es auf beiden Seiten des Atlantik mehr Wachstum geben.
Täglich werden zwischen Europa und den USA Waren und Dienstleistungen im Wert von zwei Milliarden Euro gehandelt. Die EU will die Gespräche bis Ende 2015 abschließen - damit TTIP endgültig unter Dach und Fach ist, bevor im November 2016 ein neuer US-Präsident gewählt wird.
EU-Parlament gegen umstrittene Schiedsgerichte
Am Freitag sprachen sich neuerlich zwei Ausschüsse des EU-Parlaments gegen die umstrittenen Schiedsgerichte aus - auch das Umweltgremium hatte so geurteilt. "Ein wichtiger Etappensieg gegen TTIP", frohlockt der Brüsseler Grün-Mandatar Michel Reimon. Widerstand lohnt sich also. Und der wird - mit Ausnahme der ÖVP - auch in Österreich immer schärfer und breiter.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.