Was hat sich zwischen Weihnachten und Silvester am beschaulichen Traunsee in Oberösterreich abgespielt? Eine Frau wurde zersägt, ihre Körperteile in Koffer verpackt und versenkt. Der Kopf der weiblichen Leiche ist bislang noch nicht aufgetaucht. Am Montagnachmittag wurde dann am Ufer des Sees ein toter Mann entdeckt, der mit Gewichten an den Armen versenkt worden war. Die Kriminalisten stehen vor einem Rätsel.
Der neue Leichenfund gibt dem ohnehin mysteriösen Kriminalfall eine Wendung. Cobra-Taucher stiegen am Montag um 14 Uhr bei der Bootsanlegestelle des Gasthofs Ramsauerwirt ins Wasser, um den Koffer-Fundort abzusuchen. Vier Meter vom Steg entfernt machten sie in fünf Metern Tiefe eine überraschende Entdeckung: Ein älterer Mann lag am Grund des Sees, an jedem Armgelenk eine Schnur, an der ein Koffer bzw. eine Tasche voller Steine hing. Dazu noch eine Tasche und ein "Paket" mit einem Betonteil - möglicherweise der eingegossene vermisste Frauenkopf. Zudem entdeckten die Kriminalbeamten auch einige Ausweise unter den Fundgegenständen.
Bis Montagnachmittag hatten sich die Ermittler auf die Identifizierung der Frau konzentriert. "Leider passt derzeit noch kein Vermisstenfall zu den gefundenen Leichenteilen", sagte Gisbert Windischhofer vom Landeskriminalamt.
Nachdem der Eigentümer einer Bootshütte am Ostufer des Traunsees den ersten Hartschalenkoffer mit den Armen und Beinen der ermordeten, korpulenten Frau entdeckt hatte, erschnüffelte Polizeihund "Tarzan" in der Nähe einen zweiten, mit einem Gurt verschnürten, ebenfalls angespülten Koffer. Darin lag der nackte Oberkörper der etwa 165 Zentimeter großen und 80 Kilo schweren Frau.
Frau dürfte erwürgt oder erschlagen worden sein
Da dieser keine Einschuss- oder Einstichspuren zeigt, dürfte das etwa 60- bis 70-jährige hellhäutige Opfer entweder erwürgt oder erschlagen worden sein. Neben den in Plastik eingewickelten Leichenteilen lagen noch eine Jogginghose, ein Leiberl und blutgetränkte Handtücher. Mit diesen dürfte der Mörder das Blut aufgewischt haben. Welche Säge zum Zerteilen des Opfers verwendet wurde, sollen Laboruntersuchungen der Schnittflächen zeigen.
Obduktion soll Todesursache des Mannes klären
Dass zwischen den beiden Leichen ein Zusammenhang besteht, ist so gut wie sicher. Aber erst die Identität der Toten wird die Ermittler den entscheidenden Schritt weiterbringen. Dass der versenkte Mann der Mörder ist und er sich selbst richtete ist denkbar, aber fraglich. Warum sich die Mühe machen, das Opfer zu zerteilen? Und in der derzeit einsamen Gegend wurde auch kein Auto gefunden, mit dem die Leichenkoffer hätten transportiert werden müssen. Eine Obduktion soll klären, ob der alte Mann noch atmete, als er im eisigen Traunsee versunken ist. Der Mord an der zerstückelten Frau wird zwischen Weihnachten und Neujahr datiert.
Aus dem Video-Archiv: Leichenteile am Wienerwaldsee gefunden
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