Fall geklärt

Toter in Wels: “Betriebsunfall” nach Einbruch

Oberösterreich
18.11.2011 16:20
Der zunächst mysteriöse Fall eines Mannes, der am Donnerstag in Wels an einer Schussverletzung gestorben ist, scheint geklärt: Bei dem Toten handelt es sich offenbar um einen albanischen Einbrecher, der von seinem Komplizen irrtümlich angeschossen wurde. Das Unglück ereignete sich beim Hantieren mit einer kurz zuvor erbeuteten Pistole. Der Getroffene starb kurz darauf im Welser Spital. Im Zusammenhang mit dem Fall wurden drei Verdächtige verhaftet.

Die albanischen Einbrecher hatten am Donnerstag die Terrassentür einer Erdgeschoßwohnung in Bad Schallerbach aufgehebelt und waren dann in die Räumlichkeiten eingedrungen. In den Zimmern fanden sie schließlich einen 60 Kilogramm schweren Standtresor, den sie nicht gleich knackten, sondern kurzerhand mitnahmen.

Einbruchsopfer warnte noch die Polizei
Als das Einbruchsopfer um 18.30 Uhr heimkam und den Einbruch bemerkte, warnte der 58-Jährige sogleich die Polizei: In dem Safe war neben einer etwa 5.000 Euro teuren Münzsammlung nämlich auch eine Pistole vom Kaliber neun Millimeter samt 80 Schuss Munition.

Irrtümlicher Todesschuss aus erbeuteter Waffe
Während die Fahndung lief, knackten die Einbrecher nur zehn Kilometer entfernt den Tresor, fanden darin die Schusswaffe und dürften damit herumhantiert haben. Dabei löste sich ein Schuss, der einen der Täter in die Brust traf. Sein Komplize fuhr ihn um 20.30 Uhr noch zum städtischen Spital und übergab ihn dem Portier. Das Schussopfer starb aber während der Notoperation.

Die am Freitag durchgeführte Obduktion der Leiche ergab als Todesursache inneres Verbluten. Das Projektil traf das Opfer seitlich zwischen die Rippen und drang bis in den Bauch vor. Der Tote hatte keine Dokumente bei sich und war nicht gemeldet. Er war vor längerer Zeit als Asylwerber nach Österreich gekommen.

24-Jähriger soll "Finger am Abzug" gehabt haben
Im Laufe des Freitags wurden drei Personen festgenommen: Ein 28-jähriger Albaner, der den Verletzten ins Spital gebracht hatte, dessen Frau und ein 24-jähriger Kosovo-Albaner, der mutmaßliche Schütze. "Wir gehen davon aus, dass er den Finger am Abzug hatte, als der Schuss fiel", sagte Hermann Feldbacher von der Sicherheitsdirektion Oberösterreich. Der 24-jährige hatte einen Durchschuss der Hand erlitten. In einer Wohnung in Wels fanden Beamte eine Pistole - möglicherweise die Tatwaffe - und Blutspuren.

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