Die Beziehung des Ehepaares - die 28-Jährige stammt ursprünglich aus der Mongolei, der 24-Jährige aus Nigeria - stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Gewalt dürfte nach Informationen der Polizei das Eheleben bestimmt haben. Das Paar hatte sich bereits einmal getrennt, fand aber nach der Geburt des zweiten Kindes wieder zusammen. Doch das Glück währte offenbar nicht lange, weshalb die junge Frau mit ihren Kindern - das sechs Monate alte Baby hat ein 19 Monate altes Geschwisterchen - ins Frauenhaus zog.
"Die Kleine wird zuerst sterben"
Am Montag besuchte die Frau mit den Kindern den jungen Mann - bei ihrer Ankunft sei der 24-Jährige laut ihren Angaben jedoch aggressiv und betrunken gewesen. Gegen 21.45 Uhr geriet das Paar dann in Streit. Als die 28-Jährige gerade das Baby stillte, habe der Mann in einer Schublade gewühlt und dann das Küchenmesser mit einer etwa 15 Zentimeter langen Klinge herausgeholt. Dann soll er gesagt haben: "Die Kleine wird zuerst sterben."
Anschließend ging er auf Mutter und Kind los, stach mit dem Messer sogar in Richtung des kleinen Mädchens. Die Frau konnte die Attacke abwehren, wodurch der Säugling nur oberflächliche Verletzungen erlitt.
28-Jährige stach "in Todesangst" auf Ehemann ein
Dann entriss die 28-Jährige ihrem Ehemann das Messer und stach ihren Aussagen zufolge "in Todesangst" auf ihn ein - der 24-Jährige erlitt dabei schwerste Stichverletzungen an der Brust. Er wurde nach der Erstversorgung ins Spital gebracht und operiert, das Baby zur Untersuchung in die Kinderchirurgie Graz überstellt. Auch die Mutter wies mehrere Verletzungen auf, wobei laut Arnulf Rumpold von der Staatsanwaltschaft Graz unklar ist, ob ihr diese nicht schon früher zugefügt wurden.
Ermittlungen wegen versuchten Mordes
Der 24-Jährige werde jedenfalls festgenommen, sobald sich sein Gesundheitszustand bessere, erklärte Rumpold. Danach sollen Ermittlungen wegen versuchten Mordes aufgenommen werden, denn ohne die Abwehr der Attacke durch die Mutter hätte der Fall vermutlich anders ausgesehen, sagte der Staatsanwalt. Geprüft werde aber auch, ob die Messerstiche der 28-Jährigen in Notwehr passierten. Der Mann ist bereits amtsbekannt - erst kürzlich stand der 24-Jährige wegen Körperverletzung und Nötigung seiner Ehefrau vor dem Richter.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.