Hochemotional jubelten "Der Standard", "Die Presse" und auch sämtliche ORF-Nachrichtenredaktionen, als die hiesige AMS-Führung im Jänner über die "hoch qualifizierten Flüchtlinge" aus Syrien, aus Afghanistan und aus dem Irak dozierte - wir erinnern uns alle sicher noch lange daran. Sechs Monate nach dem Höhepunkt der Asylwelle und drei Monate nach dieser supertollen AMS-Prognose fragte die "Krone" jetzt nach...
Wie viele der 88.151 Asylwerber und 22.875 Asylberechtigten forschen nun bereits an den Wiener Universitäten, um in Kürze Österreichs Wirtschaft zu beleben und uns allen Wohlstand und Pensionen auf Jahrzehnte zu sichern?
Die Antwort der Universitätsverwaltung passte im Mail in dreieinhalb Zeilen: Von den 111.026 seit Sommer 2015 zu uns geflüchteten Hoffnungsträgern aus Syrien, Afghanistan, aus dem Iran und dem Irak studieren 100...
100 von 111.026 Flüchtlingen - das sind 0,09 Prozent. Also nicht ganz jene 85 Prozent, wie diverse Open-Borders-Optimisten uns noch kürzlich erklärt haben. Aber vermutlich erhöht sich der Prozentsatz ja noch etwas, wenn die Asylberechtigten alle ihre Zeugnisse vorlegen können oder demnächst die Studienberechtigungsprüfung ablegen.
13 Flüchtlinge zur Hospitation in Spitälern
Nicht uninteressant ist auch der aktuelle Stand der Mithilfe der 111.026 neu in Österreich lebenden Mitmenschen in Wiens Spitälern: Bisher hat der Krankenanstaltenverbund (KAV) nur 13 Personen zur Hospitation aufgenommen. Das heißt: Diese 13 Flüchtlinge dürfen zwar ihre österreichischen Medizinerkollegen begleiten, aber nicht selbst diagnostizieren oder die Patienten behandeln.
"Der Weg der Nostrifikation ist ein sehr langer", kritisiert dazu die Direktion des KAV. Immerhin "um die 100 Personen" würden auf die Anerkennung von ihren ausländischen Schul- und Studienabschlüssen warten.
Zum Schluss die gute Nachricht: Österreichs Akademiker müssen wohl kein Lohndumping aufgrund der neuen Konkurrenz aus Afghanistan und Syrien befürchten.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.