Zentralmatura

Wer schriftlich negativ war, kann nun ausbessern

Österreich
06.06.2016 10:11

Mit den heute und morgen stattfindenden Kompensationsprüfungen geht die heurige Zentralmatura in die nächste Runde. Jene Schüler, die auf die schriftliche Matura einen Fünfer bekommen haben, können damit mündlich ihre negative Note ausbessern. Die Aufgabenstellungen werden bei Fächern mit Zentralmatura vom Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) vorgegeben, geprüft wird vom Klassenlehrer.

Die Kompensationsprüfungen finden österreichweit sowohl an AHS als auch an berufsbildenden höheren Schulen (BHS) nur an diesen beiden Tagen statt. Vor Einführung der neuen Reifeprüfung konnten negative Noten bei der schriftlichen Matura mit einem "Zusatz" bei der mündlichen ausgebessert werden. Nun gehört die Kompensationsprüfung (trotz des mündlichen Ablegens) voll zur schriftlichen Reifeprüfung.

Antreten auf freiwilliger Basis
Das Antreten zu einer Kompensationsprüfung ist freiwillig: Wer sich dagegen entscheidet und etwa stattdessen für die mündliche Matura lernen will, muss sich den Fünfer mit einem neuerlichen Antreten bei der schriftlichen Reifeprüfung an einem der nächsten Termine ausbessern. Da ein Antritt zur Kompensationsprüfung aber nichts "kostet", also mit keinem Verlust eines Prüfungsantritts verbunden ist, rechnet man am Bifie damit, dass es nahezu alle Betroffenen zumindest versuchen.

(Bild: fotokerschi.at)

Die Aufgaben bei den Kompensationsprüfungen umfassen die gleichen Stoffgebiete und die gleichen Kompetenzen, die schon Gegenstand der schriftlichen Matura waren. In den Fächern mit Zentralmatura (also Deutsch, Mathematik, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Latein, Griechisch sowie den Volksgruppensprachen Ungarisch, Kroatisch und Slowenisch) werden sie vom Bifie erstellt, in allen anderen von den Prüfern an der Schule.

Ein Schüler kann zu allen negativ beurteilten Klausuren Kompensationsprüfungen ablegen. Für die Gesamtnote in einem Fach zählen sowohl der Fünfer bei der schriftlichen Klausur als auch die Leistung bei der Kompensationsprüfung: Der Schüler kann also bestenfalls einen Dreier bekommen. Zur mündlichen Matura dürfen alle Kandidaten - unabhängig vom Ergebnis der Kompensationsprüfungen - antreten.

Aufgaben werden elektronisch übermittelt
Die vom Bifie erstellten Aufgaben für die Kompensationsprüfungen kommen in elektronischer Form an die Schule. Die noch verschlüsselten Daten können im Vorfeld der Prüfung von den Direktoren heruntergeladen und dann per Passwort entschlüsselt werden. Anschließend werden sie am Schulstandort ausgedruckt und kopiert. Die Schulen erhalten jeweils einen "Datencontainer" für den ersten und zweiten Prüfungstag.

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