Persönliche Rezepte

Wie unsere Politiker ihr eigenes Geld schützen

Österreich
22.10.2011 19:55
Schuldenkrise. Unklare Entwicklungen auf Finanzmärkten. Viele Fragen tauchen auf. Wie können wir unsere schwer erarbeiteten Ersparnisse am besten absichern? Häuser bauen? Gold bunkern? Können Spitzenpolitiker, die über Milliarden entscheiden, hilfreiche Tipps liefern? Wie lotsen sie ihre privaten Moneten durch raue Finanzstürme? Für die "Krone" verraten Prominente ihre ganz persönlichen Rezepte.

ÖVP-Finanzministerin Maria Fekter (Bild) sieht ihr Geld gut angelegt. Sie outet sich als leidenschaftliche Kunstsammlerin und erfreut sich an Bildern zeitgenössischer Maler. Wichtig ist ihr Sicherheit: "Ich veranlage sehr konservativ. Mein Geld liegt vor allem auf dem Sparbuch", so Fekter. Gerne investiert sie auch in ihre Wohnungen in Wien und Attnang-Puchheim, um diese "in Schuss zu halten".

BZÖ-Chef Josef Bucher steckt seine Euros in die Sanierung eines alten Gebäudes im heimatlichen Kärnten. Er habe zehn Jahre dafür gespart, erzählt er voll Freude. "Jetzt ist das Haus meine Sparkassa." Bucher empfiehlt als Geldanlage vor allem werthaltige Investitionen wie thermische Sanierung.

Überraschende Einblicke liefert FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Er überlegt, "bei einem Bauern als Beteiligter einzusteigen und dort einen Wohnbereich zu schaffen". Angesichts der "katastrophalen Entwicklung auf dem Finanzmarkt und politischer Fehlentscheidungen" rühmt er sichere Werte "wie Grund und Landwirtschaft, Gold- und Silberunzen". Investieren sei für viele aber kein Thema, relativiert Strache, sie können sich nicht einmal das Leben leisten.

Die meisten Menschen verfügen über viel mehr Wünsche als Geld, analysiert SPÖ-Finanzstaatssekretär Andreas Schieder. Sein Tipp: ein vorsichtiges Konzept erstellen, was man sich leisten will. "Und Ruhe bewahren. Sparguthaben von 100.000 Euro pro Kopf und pro Bank sind garantiert." In Aktien und Wertpapiere anlegen sollte nur, wer nicht auf das Geld angewiesen ist. Schieder selbst bevorzugt das Sparbuch, auch Edelmetall reizt ihn nicht: "Gold habe ich nicht gekauft." Was er sich zusätzlich geleistet hat? "Neue Küchenkastl", schmunzelt der begeisterte Hobbykoch.

"Wenn ich viel Geld hätte, würde ich in Liegenschaften investieren", offenbart Spitzengewerkschafter Wilhelm Haberzettl. Die Realität sei anders. Er habe sein "bissl Geld" in Fonds österreichischer Unternehmen angelegt, sehr konservativ. "Die Strategie ist Wertsicherung. Ich spekuliere nicht", so Haberzettl.

Spekuliert ein Bankmanager? Nicht unbedingt. "Der wesentliche Teil meines Geldes liegt auf dem Sparbuch. Das ist sicher. Das kann ich guten Gewissens allen empfehlen", so Michael Ikrath, der Generalsekretär des Sparkassenverbands. Guter Rat sei schwierig, weil die Entwicklungen der Finanzwirtschaft schwer einschätzbar sind. Sein Tipp: "Gelassen bleiben."

Sehr gelassen gibt sich der Grüne Ökonomieprofessor Alexander Van der Bellen, der in der Freizeit über alte Comics mit Dagobert Duck, der reichsten Ente der Welt, lächeln kann. Wie reagiert er privat auf die Schuldenkrise? "Gar nicht. Ich setze keine außertourliche Handlung."

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