750 Flüchtlinge an einem Ort - wie berichtet, sorgt das Großquartier in Wien-Liesing für Angst unter den Nachbarn. Mit Sicherheitspersonal und Betreuung rund um die Uhr sowie mit Polizeistreifen will man die Bürger nun beruhigen. Anrainer allerdings bleiben skeptisch - das zeigte sich auch bei der zweiten Bürgerversammlung (siehe Video oben).
Zum zweiten Mal saßen am Dienstagabend Bezirksvorsteher Gerald Bischof (SPÖ), Flüchtlingskoordinator Peter Hacker und Polizei-Stadthauptmann Walter Czapek auf dem Podium und standen den Liesingern Rede und Antwort.
Eine der brennendsten Fragen: Wer kümmert sich um die 750 Flüchtlinge in dem Asylquartier? "Die Johanniter und der Arbeiter-Samariterbund übernehmen die Betreuung", erklärte Hacker. Insgesamt werden vor Ort mindestens elf Sozialarbeiter und 45 hauptberufliche Mitarbeiter im Einsatz sein. Unterstützung erhält das Team außerdem von zumindest 20 Zivildienern und ehrenamtlichen Helfern.
"Unsere Mitarbeiter sind rund um die Uhr im Quartier", erklärte eine Sprecherin der Johanniter. "Und je nachdem wie viele Flüchtlinge es wirklich werden, können wir unser Personal aufstocken", ergänzte eine Sprecherin vom Samariterbund. Außerdem soll eine externe Sicherheitsfirma Tag und Nacht das Gelände und die Umgebung bewachen.
Hacker verteidigt Großquartier
Als Gast in der "ZiB 2" am Dienstagabend verteidigte Hacker das Großquartier. Der Flüchtlingskoordinator räumte zwar ein, dass das Quartier "sehr groß" sei, es gehe aber darum, Obdachlosigkeit zu verhindern. "Bevor wir Hunderte Obdachlose in der Stadt haben, ist es besser, ein solches Quartier zu haben als kein Quartier."
Scharfe Kritik kam vom Liesinger FP-Bezirksobmann Wolfgang Jung: "Die Leute haben Angst." Hacker wiederum warf der FPÖ vor, falsche Gerüchte über das Projekt zu verbreiten. Eine Petition gegen das Großquartier wurde von mehr als 5000 Personen unterzeichnet.
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