"Dschihad" im Web

Wiener Bäcker als Terror-Krieger

Österreich
23.08.2014 16:18
Es ist ihnen sichtlich egal, dass Österreich eine Großoffensive im Kampf gegen den Terror startet: Sie verherrlichen den Dschihad und rufen zu Gebeten für den Sieg der IS-Terrormilizen auf - alles online, für alle zugänglich. Einem Wiener Bäcker könnte das jedoch zum Verhängnis werden.

Er postet Fotos und Kommentare auf Facebook, die bei Staatsschützern die Alarmglocken läuten lassen: die türkische Flagge zum Beispiel, auf der Totschläger, Messer und Waffen präsentiert werden; oder ein Flugzeug, das in einen Al-Kaida-Schriftzug fliegt. Die Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) hat er besonders in sein Herz geschlossen: Mörder? Nein - klärt der Mann einen "Bruder" in einer Online-Unterhaltung auf - alles nicht wahr: "Es steht auch, dass IS-Kämpfer Kinder vergewaltigen, das sind nur Lügen." Der Mitarbeiter einer heimischen Bäckerei kann es nicht oft genug wiederholen.

Dass der Polizei ein bislang nicht da gewesener Schlag gegen den Terror gelungen ist, bei dem neun mutmaßliche Dschihadisten verhaftet wurden, dafür zehn Jahre hinter Gitter kommen und abgeschoben werden könnten, ist den jungen "Pseudo-Kämpfern" offenbar egal. Doch sie stehen bereits unter massiver Beobachtung: Der heimische Verfassungsschutz wird personell aufgestockt (siehe Infobox), Internet-Profile akribisch unter die Lupe genommen.

Innenministerin Mikl-Leitner: "Verstärkt gegen radikale Islamisten vorgehen" (Bild: AP, APA/HANS PUNZ, krone.at-Grafik)
Innenministerin Mikl-Leitner: "Verstärkt gegen radikale Islamisten vorgehen"

Auch jenes von einem in Wien wohnenden tschetschenischen Brüderpaar, das stolz ein Foto mit gezogener Waffe veröffentlicht. Schauplatz ist nicht der Irak, sondern das Donauufer in der Bundeshauptstadt. Einer der beiden postet: "Oh ihr Jesiden, die Jagd hat begonnen. Geladen und entsichert."

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