"Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel hat es sich zum Ziel gesetzt, jedwede frühmorgendliche Aktivitäten aus der Stadt Wien zu verbannen. Das tagsüber arbeitende selbst ernannte Sprachrohr der Stadt Wien hat die Sperrstundenfrist der Lokale auf 4 Uhr herabgesetzt und setzt damit ein klares Statement gegen die Wiener Nachtszene", heißt es auf der Facebook-Seite von "copy_paste".
Musikvideo 1:1 in Wien nachgedreht
"Wir fordern ein offenes Miteinander, ein Miteinander wo keiner ausgeschlossen wird, und ein Miteinander der gleichen Rechte und Pflichten", so copy_paste über die Idee zum Video, im Grunde ein aufwendiger 1:1-Nachdreh des Originalclips, nur halt vor der Wiener Kulisse mit heimischen Darstellern und dem Text "Ursula Stressned" statt im Original "Barbra Streisand". Eine Gegenüberstellung von Original und Wiener Parodie kursiert bereits auf YouTube (siehe Infobox).
"Ohne über die Relevanz und negative Folgewirkungen einer solchen konservativen Sperrstunde Bescheid zu wissen, werden dadurch erst in den letzten Jahren entstandene positive Impulse aus der hiesigen Clublandschaft im Keim erstickt", kritisiert die Formation den Status quo in der Bundeshauptstadt. Damit verbunden verliere die Stadt Wien als potenzielle europäische Trendmetropole an Glaubwürdigkeit, und entstandene Tourismuseffekte gehen verloren.
Ausweitung der Sperrstunde auf 6 Uhr gefordert
Die Sperrstunden, gegen die copy_paste in dem Video ansingen, liegen aber eigentlich nicht im Zuständigkeitsbereich von Stenzel. Sie werden vielmehr durch eine Verordnung des Landeshauptmanns von Wien, also vom Bürgermeister, geregelt und sind auf spätestens 4 Uhr festgelegt. Kritik am Status quo kommt auch von Wilhelm Turecek, Obmann der Fachgruppe Gastronomie der Wiener Wirtschaftskammer. Er ist für eine reguläre Ausweitung auf 6 Uhr und dafür, dass sich die Sperrstunde nicht mehr nach Betriebsart (Café, Bar, etc.), sondern nach Antrag des Lokaltyps richtet.
So könne er sich die Einführung einer Betriebsart der Kategorie 4 vorstellen, die eine Öffnungszeit bis 6 Uhr zulasse, sofern im Rahmen des Betriebsanlageverfahrens dazu notwendige Voraussetzungen (Lärmschutz, etc.) vom Lokalbetreiber erfüllt werden, so Turecek im Gespräch mit wien.krone.at. Auf die Frage, wie es um die Chance auf Ausweitung der Öffnungszeiten stünde, meinte Turecek, im Rathaus versperre man sich gegen alles, was neu ist, doch "wir (die Wirtschaftskammer-Fachgruppe Gastronomie) sind es gewohnt, harte Bretter zu klopfen."
von Harald Dragan, wien.krone.at
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