Laut Polizei ereignete sich der tödliche Vorfall bereits in den frühen Morgenstunden des 1. April. Die Frau war gemeinsam mit ihrer 30-jährigen Freundin bei dem flüchtigen Bekannten mitgefahren, im Auto des 36-Jährigen bekam sie Durst. Sie nahm eine der Flaschen, die auf dem Rücksitz des Fahrzeuges lagen, und trank daraus. Erst nachdem die Frau einen Schluck genommen hatte, bemerkte sie, dass die Flüssigkeit in dem Behälter ausgesprochen übel roch. Sie erbrach, danach setzte der Lenker die Fahrt fort.
Bekannter in Liesing festgenommen
Bei ihrem Zuhause in Neubau angekommen, war die 27-Jährige bereits bewusstlos. Ihre Freundin trug sie in die Wohnung. Weil die junge Frau nicht mehr zu sich kam und auch Reanimationsversuche keine Wirkung zeigten, verständigte die 30-Jährige die Rettung. Für die 27-Jährige kam jedoch jede Hilfe zu spät.
Der 36-jährige Autolenker tauchte danach sofort unter. Laut Polizei wurde er nach intensiven Ermittlungen in Liesing ausgeforscht und verhaftet. Das Auto und die Flasche wurden sichergestellt. Bei einer ersten Einvernahme gab der 36-Jährige an, dass sich Liquid Ecstasy in der Flasche befunden habe. Eine Analyse soll nun zeigen, um welche Substanz es sich tatsächlich gehandelt hat.
Wirkung von Liquid Ecstasy kaum kalkulierbar
Bei dem in der Drogenszene als Liquid Ecstasy bekannten Stoff handelt es sich um Gamma-Hydroxybuttersäure. Kleine Dosissteigerungen können dramatische Wirkungsveränderungen nach sich ziehen, die Droge ist daher kaum kalkulierbar. Die extrem dosisabhängigen Reaktionen setzen bereits nach zehn bis 20 Minuten ein und halten dann zwischen ein bis drei Stunden an, erklärte Roland Reithofer, Leiter der Wiener Drogenberatungsstelle "ChEckiT".
Im Rausch löst Liquid Ecstasy Hemmungen, es kommt zu gesteigertem Selbstvertrauen und führt zu Entspannung und Euphorie. Gleichzeitig kann es aber auch zu Übelkeit, Lallen, unzusammenhängenden Aussagen und nicht nachvollziehbaren Handlungen führen. Die Gefahr sich zu übergeben oder mit stark verlangsamter Atmung bewusstlos zusammenzubrechen ist bei der meist unbekannten Dosierung groß.
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