Wozu haben wir euch gewählt? Der Weihnachtswunsch von Bundeskanzler Werner Faymann in der ORF-"Pressestunde" am Sonntag richtete sich an "die Journalisten", nicht alles so negativ darzustellen. Es gebe speziell in der Flüchtlingsfrage eben keine einfachen Antworten, man brauche Geduld, um praktikable Lösungen zu erarbeiten.
Dem ist entgegenzuhalten, dass die meisten Medien ohnehin "bei Fuß" gehen und die Regierung schonen. Man braucht nur ORF und "Kurier" herzunehmen, die in dieser Hinsicht ganz besonders bemüht erscheinen.
Vertreter beider Medien stellten übrigens in der "Pressestunde" die Fragen an den Kanzler - mit keinem Wort war da davon die Rede, dass sich FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache laut neuesten Umfragen weiter im Umfrage-Hoch befindet und die beiden Regierungsparteien mehr oder weniger abgeschlagen dahinter liegen. Wäre vielleicht ganz interessant gewesen, was Faymann zum Hoch der Blauen zu sagen hat.
Strache selbst braucht übrigens gar nicht so viel zu sagen oder "zu hetzen", wie ihm ja von der SPÖ, den Grünen und auch von der ÖVP unterstellt wird. Er braucht nur die Dinge beim Namen zu nennen, und das ist relativ einfach: Die EU versagt in der Flüchtlingsfrage bisher dramatisch, und auch die österreichische Regierung hat keine brauchbaren Vorschläge.
Dieser Meinung sind auch sehr viele Österreicher, und es werden halt immer mehr, die sich denken, wozu haben wir euch gewählt, wenn ihr kein Rezept gegen krisenhafte Erscheinungen habt.
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