Syrische Flüchtlinge können sich die horrenden Preise für die Schleppungen offenbar auch leisten. "Bei Schiffspassagen von Afrika nach Europa wurden teilweise 'Abladungen' registriert. Das heißt, Afrikaner wurden wieder vom Schiff gebracht, weil die Schlepper Syrer mitnehmen konnten. Die Syrer zahlen mehr", schilderte Oberst Gerald Tatzgern, der Leiter des Büros für Menschenhandel und Schlepperei im BK, am Freitag.
Rückgänge bei Pakistanern und Tschetschenen
Neben den Syrern waren laut BK auch bei Somaliern, Eritreern und Kosovaren Steigerungen von mehreren Hundert Prozent zu beobachten. Auffallend ist auch der Zustrom aus dem Irak (siehe Grafik).
Starke Rückgänge gab es hingegen bei Menschen aus Pakistan, der Russischen Föderation (Tschetschenien), Indien, Algerien und Marokko. Laut Tatzgern dürfte sich der Trend 2015 bei den Steigerungsraten nach den ersten Beobachtungen fortsetzen. Aktuell sehe man auch wieder steigende Zahlen bei den Einreisenden aus Afghanistan.
Auch Zahl der Schlepper stark gestiegen
Starke Steigerungsraten gab es laut BK auch bei den angezeigten Schleppern. Von 352 im Jahr 2013 erhöhte sich die Zahl im Vorjahr auf 511. Was die Nationalität der Schlepper betrifft, wird die Statistik von ungarischen Staatsbürgern mit 64 Verdächtigen angeführt, gefolgt von Serben (56) und Syrern (34).
Von den mehr als 34.000 Aufgegriffenen wurden nach den Erkenntnissen der Ermittlern 20.768 geschleppt, der Rest dürfte auf eigene Faust eingereist sein. Mehr als zwei Drittel aller illegalen Einwanderer kamen dabei über Italien (51,6 Prozent) und Ungarn (34,4 Prozent) nach Österreich. Als Hotspots der Aufgriffe gelten Wien, Innsbruck-Land und Neusiedl am See.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.