Jede Hilfe zu spät

Zwei Bergsteiger am Hochkönig in den Tod gestürzt

Österreich
01.08.2010 20:43
Am Wochenende sind bei Alpinunfällen im Hochköniggebiet gleich zwei Menschen ums Leben gekommen. Am Samstagnachmittag rutschte ein 50-jähriger Bergsteiger aus Bayern am Birgkarsteig aus und stürzte etwa 100 Meter in die Tiefe. Nicht einmal 24 Stunden später verlor eine 47-jährige Ärztin aus Prag an fast derselben Stelle das Gleichgewicht. Auch sie stürzte in den Tod.

Der deutsche Bergsteiger aus Unterhaching hatte am Samstag gemeinsam mit einem Freund den Klettersteig Königsjodler durchstiegen. Gegen 16 Uhr traten sie den Rückweg über den Birgkarsteig Richtung Steegmoosalm an.

In einer Seehöhe von etwa 2.000 Metern hörte der Vordermann plötzlich laute Rutschgeräusche. Als er sich umdrehte sah er, dass sein Freund auf dem abschüssigen Weg ausgerutscht und rücklings zu Fall gekommen war. Ohne wieder festen Halt zu erlangen, stürzte der Bergsteiger in weiterer Folge seitlich über eine steil abfallende Felswand und kam erst nach rund 100 Metern in einer Geröllhalde zu liegen.

Am gleichen Steig gestürzt
Am Sonntagvormittag stieg eine größere Gruppe tschechischer Bergsteiger, nachdem sie im Matrashaus übernachtet hatte, ebenfalls über den Birgkarsteig ab. An beinahe der gleichen Stelle stürzte die 47-jährige Ärztin aus noch ungeklärter Ursache etwa 80 Meter über steiles, felsdurchsetztes Gelände und anschließend über eine zirka 50 Meter hohe Felswand ab. 

Bei beiden Unfallopfern konnte der sofort verständigte Notarzt nur mehr den Tod feststellen. Beide mussten vom Hubschrauber aus per Seil geborgen werden. Vom Alpinstützpunkt in Mühlbach wurden die Toten in die Leichenhalle nach Bischofshofen gebracht. Fremdverschulden dürfte in beiden Fällen auszuschließen sein.

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