Europaweite Proteste

Zwei Verletzte bei Kurden-Demo gegen IS in Bregenz

Österreich
11.10.2014 19:41
In mehreren europäischen Städten sind am Samstag Kurden auf die Straße gegangen, um gegen die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) zu demonstrieren. In der Vorarlberger Landeshauptstadt Bregenz kam es dabei zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstrationsteilnehmern auf der einen Seite und IS-Sympathisanten auf der anderen.

Zwei Männer erlitten bei der Auseinandersetzung in Bregenz schwere Stichverletzungen im Bauchbereich. Beide Opfer wurden in das Landeskrankenhaus Bregenz eingeliefert, einer der beiden liegt im Schockraum, bestätigte Polizeisprecher Oberstleutnant Rainer Fritz.

Der Demonstrationszug mit einigen hundert Teilnehmern durfte statt um 16 Uhr erst nach 17 Uhr unter massiver Polizeibegleitung losmarschieren und bewegte sich mit Transparenten ("Kobane brennt - die Welt pennt", "Türkei finanziert - ISIS bombardiert") und skandierten Kobane-Sprechchören in Richtung Innenstadt.

Route nach Zwischenfällen geändert
An allen Kreuzungen und neuralgischen Punkten wie am Bahnhof oder beim Landhaus war Polizei postiert, ein Polizei-Helikopter kreiste über der Stadt. Während des Demonstrationszuges und noch einmal gegen Ende wurde eine Rauchbombe geworfen, was für zusätzliche Aufregung sorgte. Statt wie ursprünglich geplant, in Richtung Innenstadt konnte die Polizei eine Änderung der Route in Richtung Vorstadt Vorkloster erreichen, um neuerliche Zusammenstöße zu vermeiden.

Ein Kurde wurde festgenommen, es war vorerst nicht klar, ob er als Messerstecher oder Rauchbombenwerfer verdächtigt wird. Wegen der Festnahme waren die Teilnehmer nach Ende des Umzuges längere Zeit nicht bereit, die Demonstration aufzulösen. Erst nach längeren Verhandlungen und Gesprächen mit der Polizei wurde die Veranstaltung gegen 19 Uhr beendet.

Tausende Kurden bei Demos in Düsseldorf und Basel
Wie bei einer ähnlichen Veranstaltung am Freitagabend in Wien (siehe Story in der Infobox), hatten auch in der Vorarlberger Landeshauptstadt und anderen europäischen Städten - in Düsseldorf etwa gingen am Samstag rund 20.000, in Basel ca. 5.000 Kurden auf die Straße - verschiedene Kurdenverbände zum Protest aufgerufen. Sie wollen insbesondere auf die Lage in der nordsyrischen Stadt Kobane aufmerksam machen.

Dort kämpfen kurdische Milizen gegen IS-Anhänger, die die Stadt einnehmen wollen. Unterstützt werden die Kurden durch eine von den USA angeführte Koalition mit Luftangriffen auf IS-Stellungen. Auch am Samstag wurden aus Kobane heftige Kämpfe gemeldet.

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