"Editke", wie sich die 25-Jährige aus dem Paprikaland von Freunden gern nennen lässt, jubelte im Zielraum auch, als hätte sie eine Medaille gewonnen.
Die rot-weiß-roten Mädels schlichen mit hängenden Köpfen aus dem Skistadion. Das war nicht der Tag der sonst so stolzen Abfahrtsnation. Mit dem neunten Platz von Niki Hosp registrierten Statistiker die größte Olympia-Watschn in der schnellsten Disziplin seit 1994 in Lillehammer. Damals war Veronika Stallmaier-Wallinger nur auf Rang 14 gelandet. Allerdings hatten die ÖSV-Girls damals mit dem Schock des Todes von Ulli Maier zu kämpfen.
Beste Österreicherin zu sein – das konnte Niki, die Kombi-Silberne, am Mittwoch daher auch nicht richtig trösten. Sie wollte eine "versteckte Gefahr" für die Favoritinnen sein – und kam aus ihrem Versteck nicht richtig heraus: "Mit Startnummer fünf hätte ich einen Vorteil gehabt. Aber es ist mir nicht so optimal von der Hand gegangen, wie ich das erhofft hatte." Optimal – auch für Cornelia Hütter war das ein Fremdwort. Platz 24, 2,25 Sekunden Rückstand. Frust pur.
Wie bei Anna Fenninger. Wütend stapfte sie davon. Wütend auf sich, die Piste, die Welt, Olympia. Ein Schlag im dunklen, finsteren Hang – und mit dem Gleichgewicht war auch der Speed weg. "Ein Einkehrschwung", knurrte sie.
"Ja, dürfen's denn das?"
Lizz hätte es ahnen können. Erst Doping-Kontrolle am Vorabend um 23 Uhr, dann am Mittwochmorgen der Crash am Pistenrand mit einer Russin ("Mir hat’s die Füße auseinandergerissen"). So ging's im Rennen weiter: An einem Richtungstor hängen geblieben: "Vor einem Flachstück. Das war nicht schlau," ärgerte sie sich. Und so war der ehemalige k.u.k.-Partner Ungarn eben schneller. Der Kaiser hätte gefragt: "Ja, dürfen's denn das?"
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.