"Das Datenleck zeigt sehr detailscharf, wie weit man kommt, wenn man sich mit Geld Einfluss und mit Einfluss Entscheidungen besorgen will", sagt Jürgen Dahlkamp, Journalist beim Nachrichtenmagazin "Spiegel", über die 700.000 E-Mails, die ein Konzipient aus der Wiener Anwaltskanzlei von Gabriel Lansky abgefischt haben soll.
Gusenbauer doziert als "aktiver Politiker und Lobbyist"
Auch "profil" veröffentlicht jetzt - wie die "Krone" - noch mehr Post des Chef-Lobbyisten Lansky und eines Big Players im Meinungsmacher-Business, Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer. Der ist nämlich noch immer nicht "Privatmann", obwohl er das gern betont: Als Vizepräsident der Sozialistischen Internationale doziert Gusenbauer weiter als "aktiver Politiker und Lobbyist", wie in einem von der "Krone" veröffentlichten Geheimbrief Lanskys an den Kasachen-Diktator Nursultan Nasarbajew steht. Lansky beteuert, das Mail sei "eine Fälschung". Die Gage Gusenbauers - 400.000 Euro pro Jahr - wird nicht dementiert.
Wie bemüht der Ex-Kanzler und Lansky ihre Kasachen-Werbeagentur bastelten, zeigt ein weiteres Mail: Für den abgesprungenen EU-Politiker Santer wurde dringend Ersatz gesucht. Lansky mailt deshalb an Gusenbauer: "Wir schulden den Kasachen eine diesbezügliche 'Nachrüstung'." Der militärische Jargon überrascht nicht: Immerhin tobt eine jahrelange Propaganda-Schlacht mit den Regimegegnern rund um den aus Kasachstan geflohenen und mordverdächtigen Ex-Botschafter Rakhat Aliyev, der mittlerweile in der österreichischen Haft verstorben ist.
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