Von den inoffiziell rund 5.000 Bewohnern des Flüchtlingslagers haben mehr als 2.000 kein Bett. Sie schlafen in Gängen oder unter Planen und in Zelten im Freien. Und unter jenen Menschen, die nicht einmal ein Dach über dem Kopf haben, sind auffallend viele Frauen und kleine Kinder. Fotografiert werden wollen sie nicht, doch sie geben zu verstehen, dass junge Männer die Betten in den Gebäuden besetzen, während sie mit ihren Babys unter Plastikplanen hausen.
Mit dem Aufnahmestopp, den das Land Niederösterreich erwirkt hat, werden pro Woche wegen des großen Ansturms laut Innenministerium rund 1.600 zusätzliche Plätze benötigt.
Mikl-Leitner: "Situation in Traiskirchen nicht mehr tragbar"
Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, die am Samstag für Flüchtlinge einen "Schutz auf Zeit" andachte, beschreibt die Lage folgendermaßen: "Die Situation in Traiskirchen ist für Asylwerber und Bevölkerung nicht mehr tragbar. Die Bundesländer haben zwar in den letzten Wochen große Anstrengungen unternommen, um neue Quartiere für Kriegsflüchtlinge zu schaffen, aber es kommen nach wie vor mehr Flüchtlinge nach Österreich, als von den Ländern in kurzer Zeit untergebracht werden können. Daher erklärt sich der Bund abermals bereit, weitere Unterstützungsmaßnahmen gemeinsam mit den Bundesländern rasch einzuleiten."
Diese Unterstützung umfasst folgende Punkte:
Amnesty International überprüft Zustände in Traiskirchen
Aktuell wird das Lager Traiskirchen optisch auf Vordermann gebracht, der Müll weggeräumt. Denn demnächst steht ein Besuch von Amnesty International an. Wie lange der Rundgang der Experten dauern wird, konnte man bei der Menschenrechtsorganisation allerdings nicht sagen, noch fehlten die Erfahrungswerte. In Aussicht gestellt wurde jedoch eine Stellungnahme der Kommission nach der Überprüfung. Danach gehe es in die "Analyse-Phase", die rund eine Woche dauern werde.
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