Der zu den ostägäischen Inseln gehörende Reisedomizil-Newcomer hat Starpotenzial – und für jeden etwas zu bieten. Was einem bereits beim Anflug auf Chios klar wird. Mit seinem Mix aus wunderschönen Sand- und Kiesstränden, saftigen Grünlandschaften und beeindruckenden Gebirgszügen versetzt einen die Insel schon aus der Luft in Enthusiasmus.
Ab dem Moment der Landung auf dem Island National Airport Omiros beginnt das Abenteuer Chios aber erst so richtig. Schon nach wenigen Fahrminuten mit dem Mietauto erreicht man Chios Stadt – Chora, wie die Einwohner ihre Hauptstadt nennen. Imposante Schiffe und Jachten im idyllischen Hafen und das typisch griechische Flair in den engen Gassen laden zum gemütlichen Flanieren ein.
Historisches Flair im Altstadtviertel Kastro
Ein absolutes Highlight: das Altstadtviertel Kastro. Inmitten einer Ende des zehnten Jahrhunderts von Byzantinern erbauten Burgfestung kommen Historiker so richtig auf ihre Kosten. Und in den zahlreichen Cafés und auf der vom Hauptplatz wegführenden Einkaufsstraße Aplotarias kann man seine Seele schließlich so richtig baumeln lassen.
Im Süden der Insel erwartet einen eine Explosion an Düften und Aromen. Denn in den Dörfern im Kampos (griechisch für Ebene) ist der fruchtbarste Boden von Chios zu finden. Ein regelrechtes Obstparadies – Zitronen, Orangen, Mandarinen und Grapefruits, wohin man blickt. Mittendrin: die für diese Region typischen, prachtvollen Herrenhäuser und Landgüter, wo man von den an Gastfreundlichkeit kaum zu überbietenden Bewohnern mit Marmeladen und eingelegten Früchten in den Zitrus-Geschmackshimmel katapultiert wird.
Mastixbäume beherrschen den Süden von Chios
Der absolute Insel-Stolz erwartet einen im südlichsten Teil von Chios. Mastixbäume und -plantagen erstrecken sich hier über die gesamte Landschaft. Das Harz der Mastixbäume ist das wichtigste Landschaftserzeugnis der Chioten – und man hat sogar ein weltweites Monopol darauf. Was auch den Preis von rund 70 Euro pro Kilo Harz erklärt. Ob für medizinische Zwecke, Kaugummis oder Formel-1-Reifen – der "Saft" des Mastixbaumes ist eine Goldgrube.
Eine beeindruckende Zeitreise kann man hier im von Wehrmauern umringten Dorf Mesta erleben. In den engen, verschlungenen Gassen und auf Häuserdächern, die durch Brücken verbunden sind, wird man von einer Sekunde auf die andere in das byzantinische Zeitalter zurückkatapultiert. Ganz in der Nähe kommen Abenteurer auf ihre Kosten.
Eine der schönsten Tropfsteinhöhlen Griechenlands
In der wunderschönen bis zu 57 Meter tiefen Tropfsteinhöhle von Olympi, die sich reich an Stalagmiten und Stalaktiten präsentiert, durchwandert man eine der schönsten Höhlen Griechenlands. Auf dem Weg in den Norden kommt man um das in der Inselmitte, mitten in der Gebirgslandschaft gelegene Kloster Nea Moni nicht herum. Innerhalb der Mauern des durch Erdbeben gebeutelten, bedeutendsten Baudenkmals von Chios wird man von wunderschönen Mosaiken beeindruckt.
Ganz in der Nähe wird es dann mystisch: Gut verborgen inmitten einer beeindruckend wilden Gegend ist das Nationaldenkmal Anavatos zu entdecken. Ein Ort, der einer Geisterstadt gleichkommt. Rund 450 Meter über dem Meer, auf dem Gipfel eines Granitfelsens gelegen, sind hier zwar nur noch wenige Dorfbewohner zu finden – aber diese wissen mit ihrer Ortstaverne ihre Besucher zu überzeugen.
Karge Gebirgslandschaften mit Olivenbäumen
Ganz im Norden präsentiert Chios mit seinen kargen, felsigen Gebirgslandschaften sein drittes Gesicht. Dennoch kommt gut ein Viertel der Oliven für die Ölproduktion aus dieser Region. Ein absolutes Highlight: das mittelalterliche Dorf Volissos. Literaturfans, aufgepasst: Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass Abendland-Dichter Homer hier gelebt haben soll.
Doch auch wer auf Abenteuerreisen verzichten möchte, kommt auf den wunderschönen Stränden der Insel und im glasklaren Wasser – fernab von Massentourismus – auf seine Kosten. Die Tauchgebiete Chios' gehören zudem zu den besten Europas. Wenn das nicht Star-Potenzial besitzt!
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