In einer Salzburger Fahrschule hielt "Geistvoll"-Begründer Max Rauchegger, der früher selbst süchtig war, seine ersten Vorträge über die Gefahren des Alkohols hinter dem Steuer. Obwohl die Aktion "anfangs belächelt" wurde, konnte er mit seinem Projekt mittlerweile rund 12.000 Fahrschüler österreichweit erreichen.
Positive Effekte
Johannes Klopf von der Universität Salzburg erhob in einer Befragung von 1.640 Jugendlichen jetzt die tatsächlichen Effekte dieser Initiative. Neben überwiegend positiven Beurteilung der Referenten, weil sie "offen, authentisch und ehrlich" sind, konnte der Wissenschaftler insgesamt "positive Effekte im Bezug auf Unfälle" feststellen.
In weniger Unfälle verwickelt
Jugendliche, die von den inzwischen "Trockenen" unterrichtet wurden, waren in rund vier Prozent weniger Unfälle verwickelt, als andere. Die "Geistvoll"-Teilnehmer fahren tendenziell weniger alkoholisiert, dabei besonders die Frauen. Rund 58 Prozent gaben an, seither überhaupt weniger zu trinken. Das sind um rund acht Prozent mehr als bei der Kontrollgruppe. Daneben verändert die Aktion bei den Fahrschülern die Einstellungen zum Alkohol ganz allgemein: Zusammenhänge zu Beziehungsproblemen oder Gewaltverbrechen wurden bei "Geistvoll"-Fahrschülern besser wahrgenommen.
Abstieg beginnt oft mit Führerscheinentzug
Rauchegger hat beinahe die Hälfte seines Lebens unter den Folgen seiner Sucht gelitten, seit sieben Jahren ist er "trocken". Der Abstieg begann für ihn mit dem Führerscheinentzug, weshalb es für ihn wichtig ist, sich "gegen Alkohol am Steuer einzusetzen".
Finanzielle Entschädigung gering
Die Bereitschaft von anderen Betroffenen sei laut Rauchegger trotz geringer finanzieller Entschädigung groß. Neben den positiven Effekten für die Fahrschüler hilft das Projekt auch den Ex-Alkoholikern, ihre Sucht weiter zu bekämpfen. "Sich vor einer Gruppe zu outen, ist wie eine Therapie", ergänzt der "Geistvoll"-Initiator.
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