Weltcup in Finnland

Skisprung-Quali wegen starkem Wind abgebrochen

Sport
26.11.2010 19:49
Die Qualifikation für den ersten Skisprung-Weltcup-Bewerb der Saison in Kuusamo ist am Freitag abgebrochen worden. Zu starker Wind machte eine Fortsetzung nach 27 Springern unmöglich. Am Samstag startet zunächst der Team-Bewerb (15.00 Uhr MEZ). Bereits im Vorfeld des Bewerbes hatte ein neuer Psycho-Krieg seine Schatten über den Skisprung-Zirkus geworfen. Der Schweizer Simon Ammann soll den Österreichern schon wieder einen Schritt voraus sein.

Noch bevor der erste der sechs Österreicher über die Schanze ging, entschied die Jury nach einigem Zuwarten für ein Aus, das weitere Programm wird am Samstag fixiert. Im Teambewerb am Samstag werden die Team-Olympiasieger von Vancouver, Gregor Schlierenzauer (Bild), Thomas Morgenstern, Andreas Kofler und Wolfgang Loitzl, das ÖSV-Quartett bilden.

In den zwei Trainingsdurchgängen zuvor hatten der Norweger Tom Hilde (145 m) bzw. der Finne Ville Larinto (150,5 m) mit jeweils längerem Anlauf als die Österreicher für die Bestweiten gesorgt. Schlierenzauer kam dem Finnen im zweiten Durchgang mit 144,0 m bei um zwei Luken kürzerem Anlauf am nächsten, für Morgenstern wurde die viertbeste Weite (141 m) gemessen, Loitzl war Zehnter (135,5). Martin Koch, der nach einer Verletzung noch Trainingsrückstand hat, war im ersten Durchgang etwas überraschend Dritter (141,5 m) vor Andreas Kofler (141 m).  Weltcupsieger Simon Ammann landete seine ersten Schneesprünge des Winters bei 116,5 (43.) und 95 m (63.).

Ammann wieder einen Schritt vorraus
Simon Ammann, der in der Vorsaison den Österreichern dank seines Bindungsstabs um die Ohren flog, ist angeblich schon wieder einen Schritt voraus, obwohl Thomas Morgenstern und Co seit letztem Winter kräftig nachgerüstet haben. Dem Boulevardblatt "Blick" zufolge herrscht im Lager der Österreicher deshalb angeblich Nervosität. 

Demnach ist der gebogene Bindungssstab aus Aluminium, mit dem Ammann bei den Olympischen Spielen in Vancouver zweimal Gold holte, weiterhin das beherrschende Thema unter den Skispringern. Während die Konkurrenz im Sommer versuchte, die Kluft auf den Schweizer durch den Einsatz ähnlicher Stäbe zu schließen, hat Ammann weiter getüftelt und gebastelt und einen geraden anstelle eines gebogenen Stabes entwickelt und will diesen bei der Vierschanzentournee auch einsetzen.

Von den Österreichern heißt es hingegen, dass von Nervosität keine Rede sein könne. Auch ist der gerade Stab den Österreichern nicht neu. Statt Ammann zu kopieren, gehen unsere Adler unbeirrt ihre eigenen Wege und verzichten - so wie Gregor Schlierenzauer, der beim alten System bleibt - teilweise sogar auf den Bindungsstab. Cheftrainer Alexander Pointner glaubt, dass die Dichte an der Spitze im WM-Winter größer wird, ist aber beinahe euphorisch, was sein Team betrifft.

Optimale Voraussetzungen
"Die Voraussetzungen waren noch nie so gut", erklärte Pointner, dessen Schützlinge dank neuer Ressourcen Paroli bieten sollen. "Auch wenn manche von außen meinen, wir sind knapp unter dem Plafond, so haben wir uns nochmals Raum verschafft, uns als Mannschaft entwickelt und individuell weitergearbeitet", betonte der 39-Jährige. Die Verwendung der Bindungsstäbe hat die Sprungtechnik in die Richtung verändert, dass nun mit geringerer Geschwindigkeit, also kürzerem Anlauf, gesprungen wird als früher.

Die ÖSV-"Adler" haben heuer im Sommer erstmals unter Pointner keinen GP-Bewerb gewonnen, Polen und Japaner schoben sich in den Vordergrund. Doppel-Olympiasieger, Skiflug-Weltmeister und Weltcupsieger Ammann machte sich im Sommer auf den Schanzen rar und hat geheiratet. Janne Ahonen hängt noch eine Saison an und zählt ebenso zu den schillernden Figuren wie auch die jungen Österreicher Gregor Schlierenzauer und Thomas Morgenstern.

Zauner zurück in Österreich
Neben den vier Siegern von Weltcup-Einzelbewerben - Schlierenzauer, Morgenstern, Wolfgang Loitzl und Andreas Kofler - stehen auch Martin Koch und Manuel Fettner im Aufgebot. Bei David Zauner wird nach seinem Trainingssturz in Lillehammer nun doch eine ärgere Verletzung befürchtet. Der Steirer flog am Freitag zu einer Untersuchung in die Heimat zurück, nachdem Teamarzt Jürgen Barthofer einen Kreuzbandriss im linken Knie nicht hatte ausschließen können. Zauner selbst glaubt aber nicht an eine schwere Verletzung, er will angesichts seiner guten Form möglichst bald in den Weltcup zurückkehren.

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(Bild: KMM)
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