Paralympische Spiele

ÖPC-Dressurreiter Pepo Puch holt erste Goldmedaille

03.09.2012 21:11

Nach der Pleite für Österreich bei den Sommerspielen trumpfen jetzt die heimischen Behindertensportler in London auf. Seit Montag hat die Alpenrepublik bei den Paralympics die erste Goldmedaille. Dressurreiter Pepo Puch holte sich in der Kür (Grade Ib) mit seiner Stute "Fine Feeling" in überragender Manier den Sieg. Dank zweier weiterer Medaillen im Tischtennis und im Rennrollstuhlfahren hat Österreich damit in fünf Tagen schon siebenmal Edelmetall gewonnen, hält bei einer Gold-, zwei Silber- und vier Bronzemedaillen.

Der 46-jährige Puch überzeugte mit einer schwungvollen, fehlerfreien Vorstellung zu den Klängen des Radetzkymarsches und brachte es auf 79,150 Punkte. "Ich habe schon beim Hineinreiten gewusst, dass das was wird. Mein Gefühl war sehr gut und mein Pferd hat mich nicht enttäuscht. Es ist großartig, dass ich jetzt auch noch Gold geholt habe. Ich bin der glücklichste Mensch auf der Welt", sagte Puch.

Für den Steirer, der im September 2008 bei einem Reitunfall einen inkompletten Querschnitt an der Wirbelsäule erlitten hatte, war es bereits die zweite Medaille, hatte er doch bereits in der Dressur-Pflicht Bronze gewonnen (Bild 3 und 4). Der zweite ÖPC-Dressurreiter, Thomas Haller, gab hingegen in der Klasse Grade II auf.

Bronze für Rennrollstuhlfahrer Geierspichler
Rennrollstuhlfahrer Thomas Geierspichler eroberte dann am Abend die siebente Medaille für Österreich. Der Salzburger wurde in der Klasse T52 über 400 Meter Dritter. Geierspichler kam eigentlich als Vierter ins Ziel, durch die nachträgliche Disqualifikation des Japaners Hirokazu Ueyonabaru durfte er sich aber noch über Bronze freuen. Der 36-Jährige gehört zu den erfolgreichsten paralympischen Athleten Österreichs. Geiserspichler ist zweifacher Paralympics-Champion und hat zudem noch drei Silber- und vier Bronzemedaillen gewonnen.

Mader holt Silber im Tischtennis
Zuvor hatte bereits die in Gänserndorf wohnhafte Niederösterreicherin Doris Mader eine Medaille für Österreich eingestreift. Im ExCel-Center verlor sie zwar das Tischtennis-Finale der Klasse TT3 gegen die Schwedin Anna-Carin Ahlquist 0:3 (-4, -6, -5), konnte sich aber voll und ganz über ihre Silbermedaille freuen. Die siegreiche Skandinavierin gab im Turnierverlauf keinen Satz ab.

Das Rollstuhltennis-Duo Martin Legner und Thomas Mossier ist nach den Zweitrunden-Niederlagen im Einzel am Montag Seite an Seite im Doppel-Achtelfinale ausgeschieden. Gegen die Franzosen Frederic Cattaneo/Nicolas Peifer setzte es eine 0:6-2:6-Niederlage. Sportschütze Hubert Aufschnaiter verpasste in der Klasse SH1 im 25-Meter-Bewerb mit der Pistole mit 551 Ringen als 15. das Finale.