In Lech verunglückt

18 Monate Koma: Niederländischer Prinz Friso tot

Adabei
12.08.2013 15:26
Der niederländische Prinz Friso ist tot. Das teilte das Königshaus am Montag in Den Haag mit. Der 44-jährige Bruder von König Willem-Alexander war im Februar 2012 beim Skifahren in Lech am Arlberg abseits der Piste von einer Lawine erfasst worden, seitdem lag er im Koma.

"Prinz Friso starb an Komplikationen, die als Folge der durch den Sauerstoffmangel im Zuge des Skiunfalls erlittenen Hirnschäden auftraten", hieß es in einer Stellungnahme der Regierung. Erst im Juli war Friso von einem Londoner Krankenhaus in seine Heimat gebracht worden.

Prinz Friso wurde zuletzt im Wohnpalast seiner Mutter, Prinzessin Beatrix, versorgt. Dort starb er am Montag in der Früh. Die königliche Familie dankte laut der Erklärung des Hofes allen, die ihn betreut hatten, "für die ausgezeichnete und hingebungsvolle Versorgung". Friso hinterlässt seine Frau Mabel, die er im April 2004 heiratete, sowie die gemeinsamen Kinder Louana (8) und Zaria (7). Mabel hatte erst am Sonntag im Beisein ihres Mannes und der beiden Töchter ihren 45. Geburtstag gefeiert.

Lawinenunglück in Lech
Prinz Friso, Sohn von Prinzessin Beatrix und jüngerer Bruder von König Willem-Alexander, war am 17. Februar 2012 beim Skifahren im österreichischen Lech von einer Lawine erfasst worden. Gemeinsam mit einem Freund hatte er trotz hoher Lawinengefahr die Piste verlassen. 25 Minuten lag er ohne Sauerstoff unter den Schneemassen. 

Bereits im Krankenhaus in Innsbruck hatten die Ärzte von unwiederbringlichen Hirnschäden gesprochen. Im März 2012 war Friso in das Wellington-Krankenhaus an seinem Wohnort London verlegt worden, bevor er Anfang Juli 2013 wieder in seine Heimat nach Den Haag überstellt wurde. Im November schien sich sein Zustand zu verbessern. Der Prinz zeige minimale Merkmale von Bewusstsein, teilte der Hof mit. Doch im Juli wurde deutlich, dass es keine Hoffnung mehr gab.

Niederlande vom Tod erschüttert
König Willem-Alexander und seine Frau, Königin Maxima, brachen nach der Todesnachricht ihren Urlaub in Griechenland ab. Auch der dritte Sohn von Beatrix, Prinz Constantijn, wird in Den Haag erwartet.

Der Tod des Prinzen hat die Niederlande erschüttert. Radio und Fernsehen unterbrachen ihr Programm. Politiker sprachen der Familie ihr tiefes Mitgefühl aus. Ministerpräsident Mark Rutte nannte den Tod "unglaublich traurig". Tausende Bürger zeigten ihr Beileid in Kondolenzregistern im Internet.

Lecher Bürgermeister "tief betroffen und berührt"
Tief bewegt vom Tod Frisos zeigte sich am Montag auch Ludwig Muxel, Bürgermeister von Lech am Arlberg. "Als einer, der wie viele Lecher den Prinzen von Kindesbeinen an kannte, bin ich persönlich tief betroffen und zutiefst berührt", so Muxel in einer ersten Reaktion. Er habe erst vor wenigen Minuten vom Ableben Frisos erfahren. "Mein ganzes Mitgefühl und das aller Lecher gehört Prinzessin Mabel, ihren Kindern, Prinzessin Beatrix, König Willem-Alexander und allen weiteren Angehörigen", sagte Muxel.

Prinz Friso galt als hochintelligent, sportlich und zurückhaltend. Er hatte durch seine Hochzeit mit Prinzessin Mabel seinen Platz in der Thronfolge verloren. Bis zu dem tragischen Unglück war Friso Finanzchef der Atomfirma URENCO in London.

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(Bild: kmm)



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