Angelina Jolie ist im Dauereinsatz: Wenn sie nicht gerade Brandreden vor der UNO hält, reist die Schauspielerin persönlich von Krisengebiet zu Krisengebiet, um Flüchtlingen Mut zuzusprechen. Sie adoptiert verwaiste Kinder und gibt ihnen ein Zuhause. Zwischendurch dreht sie aufrüttelnde Filme wie zuletzt einen Streifen über eine Kindheit unter dem kambodschanischen Regime der Roten Khmer. Lob und Anerkennung sind ihr dafür gewiss.
Auf höchster Ebene sogar. So wurde sie von Queen Elizabeth II. für ihren Einsatz gegen sexuelle Gewalt an Frauen in Kriegsgebieten zur "Ehren-Dame" gemacht. Die Oscar-Academy zeichnete sie mit einem Ehrenoscar für ihren Einsatz als UNHCR-Sonderbotschafterin aus.
Doch genau das kann süchtig machen, berichtet die "Grazia" und beruft sich dabei auf die Aussagen von Psycho-Experten. "Jeder genießt das Gefühl, zu helfen und auf der richtigen Seite zu stehen", wird dabei der Hamburger Psychotherapeut Dr. Elmar Basse zitiert. Er warnt aber: "Menschen mit einem Helfersyndrom sind davon abhängig, ihren Eigenwert durch Dankbarkeit bestätigt zu bekommen, erst dann empfinden sie sich als wertvoll." Betroffene würden über ihren Kreuzzug für die Nächstenliebe die eigenen Bedürfnisse aus den Augen verlieren. Und nicht nur die eigenen. Auch die Familien leiden darunter.
In Jolies Fall wäre das besonders drastisch. Immerhin hat sie sechs Kinder, drei eigene und drei adoptierte, mit Brad Pitt. Ein siebtes soll in Kürze dazustoßen. Der Adoptionsantrag für ein syrisches Kind soll bereits laufen. Den Berichten zufolge wollte der "Engel der Armen" sogar drei Geschwister aus einem Flüchtlingslager zu sich holen. Doch Ehemann Brad habe da einen Riegel vorgeschoben. Neun Kinder wären ihm doch zu viel. Im Gegensatz zu seiner Frau hat der Star seine Belastungsgrenzen offenbar klar erkannt. Werden diese bei unermesslicher Hilfsbereitschaft nämlich weit überschritten, drohen Depressionen, Überforderung und Burn-out...
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