"Traum wird wahr"

Anna Repnik ist das Playmate der “Österreich-Edition”

Adabei
18.02.2012 17:00
Mit 16 kaufte sie ihren ersten "Playboy" (wegen der Reportagen und Witze), vier Jahre später ist die Steirerin das Playmate der ersten österreichischen Ausgabe des Männermagazins (das Video vom heißen Nackt-Shooting oben ansehen!). Im Siegerinterview erzählt Anna Repnik, warum sie gerne mit Hugh Hefner feiern möchte, aber Graz nicht mit Los Angeles tauschen würde.

Minus zehn Grad zeigt das Thermometer auf der Terrasse des Grazer Kaufhauses "Kastner und Öhler". Die Möbel erinnern daran, dass bei milderen Umständen der Platz einer der begehrtesten der Stadt zum Treffen, Tratschen - sprich "Loungen" - ist. Heute steht eine schlanke, langhaarige Blondine auf einem der Hocker und posiert lediglich in einem pinken Negligé-Oberteil, Jeans und engem Kapuzen-Sweater gekleidet für den "Krone"-Fotografen (Bilder siehe Infobox). Eine Dame im Pelzmantel beobachtet frierend das Geschehen. Unweigerlich denkt man an Model-Dompteusen wie Heidi Klum oder Lena Gercke, die jetzt wahrscheinlich Bikini-Fotos verlangen würden, um den Mädchen gleich einmal zu zeigen, wie hart das Geschäft ist. Noch ein paar Einstellungen und das Außen-Shooting ist vorbei. Zum Aufwärmen geht es in das benachbarte Traditionshotel "Erzherzog Johann".

Von den "Girls of the Playboy Mansion" inspiriert
Anna bestellt einen Cupcake mit Erdbeere. Kalorien zählen ist nicht so das Ihre, schließlich besucht sie ziemlich regelmäßig das Fitnessstudio (am liebsten Trainingseinheiten am Crosstrainer, mit der richtigen Musik kommt Disco-Feeling auf). Außerdem sind beim "Playboy" Kurven gefragt. "Für mich wird ein Traum wahr", sagt sie nach dem ersten Bissen vom rosa Creme-Türmchen. Pink ist allgemein ihre Lieblingsfarbe, wie Top und Handtasche belegen. In den Haaren, die nur ganz leicht mit ein paar Extensions verdichtet wurden, funkelt ein zarter Strassreifen.

Möchten die "Playboy"-Bunnys von heute ein bisschen Prinzessin Lillifee oder mehr verwöhntes It-Girl wie Paris Hilton sein? Ganz verkehrt liegt man nicht: Tatsächlich wurde Anna vor fünf Jahren durch die bei Jugendlichen beliebte Reality-Serie "The Girls of The Playboy Mansion" auf das Magazin aufmerksam. 

"Holly, Kendra und Hugh wirken wie fröhliche, lustige Menschen, diese positive Lebenseinstellung gefällt mir", schwärmt sie. Die Handlung der Show: Herausgeber und Gründer Hugh Hefner, mittlerweile 84, hält in seinem Anwesen in Los Angeles Hof, meist im purpurroten Morgenmantel gewandet und umgeben von schönen, manchmal reichen, ziemlich häufig prominenten Menschen. Mehrere Damen, die altersmäßig seine Enkelinnen sein könnten, teilen sich mit ihm die großzügigen Räumlichkeiten, bei manchen soll es auch das Schlafzimmer sein. "Das könnte ich mir für mich nicht vorstellen", wehrt Anna sofort lachend ab. "Bei einer Party wäre ich gerne einmal dort, aber mehr nicht!"

Schließlich gibt es ja auch noch Freund Roland, 22 Jahre alt und Hobby-Fußballer. Seit einem knappen Jahr sind die beiden ein Paar. Und ausgerechnet am ersten offiziellen gemeinsamen Valentinstag herrschte absoluter Ausnahmezustand: "Playboy"-Shooting in einem Wiener Design-Hotel. "Er unterstützt mich sehr, das ist mir in einer Partnerschaft wichtig", erklärt sie. Dass das "Playboy"-Casting eine Chance ist, war beiden glasklar, von der Bewerbung weg. Auch die Eltern, der Vater Installateur, die Mutter Notariatsmitarbeiterin, hatten nur ganz zarte Einwände. 

Geborgenes Zuhause
Ein paar Modeljobs, etwas Laufstegerfahrung konnte Anna in den vergangenen Jahren ergattern, aber im Großen und Ganzen waren es nur kleine Blitzlichter. Ansonsten hieß es, erst einmal Matura zu machen und gleichzeitig einen Lehrgang für Marketing zu absolvieren. Im Anschluss wollte sie endlich ihr eigenes Geld verdienen, daher folgte statt Universität ein Job als Rezeptionistin in einem kleinen Grazer Hotel und – bis vor Kurzem – als Zubrot Kellnerinnen-Dienst jedes Wochenende in einem Nachtlokal. Das schlaucht. Aber ihr macht es auch Spaß: "Ich mag mein Leben, aber natürlich wäre es toll, auch als Model zu arbeiten. Dann könnte ich mehr reisen und mir von der Gage schöne Sachen kaufen."

Graz sollte jedenfalls Lebensmittelpunkt bleiben. "Hier kenne ich mich aus, hier fühle ich mich wohl. Nur in der Welt herum jetten möchte ich nicht", meint sie. Wie viele junge Menschen ist sie so vernünftig, wie die Zeiten ernst erscheinen: Ein sicherer Job steht ganz oben auf der Wunschliste, und gedanklich ist er eher im PR- oder Eventmarketing-Bereich als vor der Kamera angesiedelt. Hochzeit, Eigenheim und Kinder sind die Ziele, weil "es schön ist, wenn man ein geborgenes Zuhause hat".

Doch bis dahin bleibt noch genug Raum für das eine oder andere Abenteuer, aus dem vielleicht etwas Ernstes wird. Die Heidi Klums und Lena Gerckes dieser Welt bräuchten aber gar nicht erst mit Typveränderungs-Vorschlägen kommen: "Meine Haare würde ich für keinen Job abschneiden." Schönheits-OPs sind gleichfalls kein Thema: "Früher hat mich mein Höcker auf der Nase gestört, heute finde ich, er gehört zu mir. Die Ausstrahlung ist ohnehin das Wichtigste, was man hat."

In die Traumfabrik Los Angeles will sie erst mit 21 reisen – dann darf sie sich laut kalifornischem Gesetz in der Öffentlichkeit einen Cosmopolitan oder ein Glas pinken Champagner bestellen. Aber vielleicht wäre es auch mit einem alkoholfreien rosa Grapefruit-Saft lustig bei den fröhlichen Menschen in der "Playboy Mansion".

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(Bild: kmm)



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