Zuletzt reisten für Deutschland oft Nobodys zum ESC - im kommenden Jahr sollte es mit Naidoo anders sein. Er wollte "so schön und so gut singen wie noch nie in meinem Leben". Doch daraus wird nichts mehr. Nun muss "so schnell wie möglich" ein neuer deutscher Beitrag für den ESC in Stockholm gefunden werden, hieß es am Samstag.
"Wir haben das falsch eingeschätzt"
In den vergangenen Tagen hatte es viel Gegenwind für Naidoo gegeben. Kritiker werfen dem Mannheimer mit indischen und afrikanischen Wurzeln eine Nähe zu Verschwörungstheorien sowie Homophobie vor. Bei Schwulen und Lesben hat der ESC aber traditionell eine große Fangemeinde.
"Xavier Naidoo ist weder rechtspopulistisch noch homophob oder antisemitisch", konterte noch am Donnerstag ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber kritischen Stimmen. Der Druck scheint aber zu groß geworden zu sein.
"Es war klar, dass er polarisiert, aber die Wucht der Reaktionen hat uns überrascht. Wir haben das falsch eingeschätzt", erklärte Schreiber nun. Die laufenden Diskussionen könnten dem ESC ernsthaft schaden. "Aus diesem Grund wird Xavier Naidoo nicht für Deutschland starten."
Naidoo äußerte sich noch am Samstagnachmittag auf Facebook zu seinem verhinderten Antritt:
Petitionen gegen Naidoo
Im Internet liefen mehrere Petitionen gegen die Pläne, ihn konkurrenzlos für den ESC antreten zu lassen. Mehrfach hat Naidoo Diskussionen ausgelöst - etwa, als er am Tag der Deutschen Einheit 2014 vor rechtspopulistischen Reichsbürgern sprach, die Deutschland nicht als souveränen Staat anerkennen.
Hier ein Rückblick auf den Song Contest 2015 in Wien:
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