Die schrecklichen Ereignisse nahmen gegen 12.30 Uhr ihren Lauf. Der Lenker eines Geländewagens trat aufs Gas, raste mit bis zu 100 km/h durch die Zweigl-, die Herrengasse und über den Hauptplatz und fuhr dabei etliche Menschen an. Während der Fahrt habe er gelacht, berichten Zeugen. "Auf der Höhe Murgasse geriet der Wagen aufgrund der Geschwindigkeit ins Schleudern, setzte seine Fahrt dann aber fort", so eine Grazerin.
"Die Leute schrien in Panik"
"Die Leute schrien in Panik und rannten in die Geschäfte, um sich in Sicherheit zu bringen", schilderte die Augenzeugin. Als man sich wieder in Sicherheit wog und zurück auf die Straße ging, habe man etliche Personen gesehen, die leblos am Boden lagen: "Ein Mann lag mitten auf dem Hauptplatz."
Vierjähriger Bub getötet
Drei Opfer wurden so schwer verletzt, dass für sie jede Hilfe zu spät kam. Bei den beiden erwachsenen Toten handelt es sich um einen 28-Jährigen sowie eine 25-jährige Frau. Das dritte Todesopfer ist ein vierjähriger Bub.
"Massenanfall an Patienten"
Zeugen berichteten, dass der Lenker ganz bewusst auf Fußgänger losgefahren sei. Einsatzkräfte aus Graz und umgebenden Bezirken rückten aus, um die Verletzten zu versorgen und in Spitäler zu bringen. Es sei ein richtiggehender "Massenanfall an Patienten" gewesen, die binnen kurzer Zeit versorgt werden mussten, so Rot-Kreuz-Sprecher August Bäck. Insgesamt waren 60 Rettungs- und Notarztautos in der Herrengasse und am Hauptplatz, der ÖAMTC hatte vier Rettungshubschrauber im Einsatz.
Keinen Widerstand geleistet
Der Täter, laut Polizei handelt es sich um einen 26-jährigen Österreicher mit bosnischen Wurzeln, blieb nach Informationen der "Krone" nach der Amokfahrt vor der Polizeistation in der Schmiedgasse stehen - offenbar wollte er sich stellen. Die bereits von Passanten alarmierten Beamten konnten ihn festnehmen, entgegen ersten Meldungen habe er dabei keinen Widerstand geleistet. Der Hauptplatz und die Umgebung wurden großräumig abgesperrt (siehe auch Kurzvideo oben).
"Nach Wegweisung durchgedreht"
Laut Landessicherheitsdirektor Klamminger bestehe beim Verdächtigen "kein Zusammenhang mit Fanatismen". "Es handelt sich um eine Psychose mit Ausgang im Familienleben", sagte Klamminger. Der Mann habe offenbar "nach einer Wegweisung durchgedreht".
Das steirische Kriseninterventionsteam hat neben einer Hotline für Betroffene und Angehörige (erreichbar unter der Telefonnummer 14844) alle Kräfte mobilisiert, um Personen beizustehen, die sich aussprechen möchten. Dazu zählen auch Augenzeugen der Amokfahrt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.