Als Rechtsextremer ist der Anführer der "Partei des Volkes", Thomas K. (46), beim Verfassungsschutz bereits amtsbekannt. Donnerstagnacht setzte er sich in der Grazer Laubgasse in Szene, indem er auf dem Gelände des islamischen Kulturzentrums zwei Schweineköpfe deponierte und das Minarett mit Blut besudelte.
Die Tat geschah kurz vor 23 Uhr, und zu diesem Zeitpunkt hielten sich noch einige Mitglieder des Kulturzentrums auf dem Gelände auf. "Sie sind im Clubhaus gesessen, haben Fußball geschaut und deshalb nicht bemerkt, was draußen passiert ist", berichtet Pressesprecher Aldin Bektas. "Als sie ins Freie gegangen sind, war die Polizei schon da. Ein Passant hat sie verständigt."
Im grobmaschigen Gitter der in Bau befindlichen Moschee steckten zwei blutverschmierte Schweineköpfe, die Mauer des nagelneuen Minaretts war mit Tierblut besudelt worden. Der mutmaßliche Täter ging vor Ort einer Streife ins Netz.
Thomas K. - ein Fall für den Verfassungsschutz
Der Mann ist der Polizei, vor allem aber dem Verfassungsschutz, bestens bekannt: Thomas K., 46 Jahre alt, arbeitslos, Anführer der rechtsextremen "Partei des Volkes". "Wir haben uns entschlossen, gegen diese irre EU und gegen die Islamisierung zu kämpfen", lautet sein Credo, wobei er nicht davor zurückschreckte, über Facebook zum Bürgerkrieg aufzurufen: "Es ist soweit! Auf in den Kampf! Der Bürgerkrieg muss starten!" Nach der nächtlichen Aktion in der Laubgasse, die von allen Parteien verurteilt wird, dauern die Erhebungen noch an. Zudem ist die Vernehmung des Grazers noch nicht abgeschlossen.
Rechtlich dürfte ihm wohl nicht allzu viel passieren, abgesehen von Anzeigen wegen Sachbeschädigung und der Herabwürdigung einer Glaubensgemeinschaft. Den entstandenen Schaden - die Höhe ist derzeit noch unklar - wird er aus der eigenen Tasche bezahlen müssen.
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