Snobe bestätigte gegenüber der "Steirerkrone" zwar den Nachtlokal-Besuch nach einer Tagung, weist aber Vorwürfe, er habe nicht selbst bezahlt, scharf zurück: "Ich habe sämtliche Rechnungen, das AMS hat das bereits überprüft. Mir ist das alles sehr unangenehm." Privatdetektive hätten die Geschichte den Journalisten zugespielt.
"Warum lässt mich jemand beschatten?"
Snobe erklärte weiters in einer schriftlichen Stellungnahme, dass die Aufträge an Firmen wie bei allen anderen Auftragnehmern über Ausschreibungen und eigene Vergabeexperten bearbeitet worden seien. "Da es aus rechtlicher Sicht keinerlei Fehlverhalten meinerseits gibt, sehe ich keine Veranlassung, Konsequenzen zu ziehen. Für mich stellt sich natürlich die Frage: Wer und vor allem warum lässt mich jemand von mehreren Privatdetektiven beschatten?" In einem Interview vermutete Snobe: "Scheinbar möchte man, dass ich diesen Job nicht länger ausübe."
Das Arbeitsmarktservice Österreich hat indes eine Überprüfung sämtlicher Auftragsvergaben des AMS Steiermark an die Coaching-Firma Alea & Partner GesmbH eingeleitet. AMS-Vorstandsvorsitzender Herbert Buchinger habe auf Ersuchen von Snobe selbst die Innenrevision damit beauftragt.
Urlaub vorerst verlängert
Snobe, der derzeit auf Urlaub weilt, habe sich entschieden, diesen zu verlängern, bis die Überprüfungsergebnisse vorliegen. Das AMS Österreich erklärte weiters, man habe den Vorwurf der verbotenen Geschenkannahme bereits intern geprüft. Es lägen keinerlei Hinweise auf ein gesetzwidriges Verhalten vor.
Karl-Heinz Snobe ist seit Anfang Dezember 2003 Geschäftsführer des AMS Steiermark. Er war vorerst interimistisch auf Helfried Faschingbauer - dessen Stellvertreter er war - gefolgt, da dieser vorzeitig in Pension gegangen war. Snobes Vertrag läuft Mitte 2012 aus, im Herbst 2011 müssten er oder andere eventuelle Kandidaten sich bewerben. Snobe: "Aus jetziger Sicht werde ich selbstverständlich für die kommende Funktionsperiode als Landesgeschäftsführer antreten, da ich nichts Rechtswidriges getan habe."
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