"Wenn du das einmal gesehen bist, kannst du nur noch sagen: Bitte lasst es so, wie es ist! Es ist wie ein Märchenwald." Bei Herbert Gartner ist die Faszination für das Lassingtal spürbar. Er ist Mitglied einer Gruppe von Unternehmern, die sich dafür einsetzt, dass dieses abgelegene, kleine Stück Steiermark zu einem Wildnisgebiet erklärt wird.
Auf der anderen Seite der Bundesländergrenze, in Niederösterreich, besteht ein solches bereits: das Wildnisgebiet Dürrenstein. Es inkludiert den Rothwald, den einzigen Urwald Mitteleuropas. „Seit der Eiszeit hat er keine Axt und keine Säge gesehen“, berichtet Gartner.
Keine Jagd, keine Holzfäller
Auf steirischer Seite wurde der Wald zwar vor ein paar hundert Jahren einmal abgeholzt, seitdem ist er jedoch fast unberührt. Mit der Erklärung zur Wildnis wäre dieses Kleinod besonders geschützt: Besucher dürfen die Wanderwege nicht verlassen (ausgenommen sind Führungen mit geschulten Rangern), die Jagd wäre verboten, ebenso eine forstwirtschaftliche Nutzung. Für die Region erhofft man sich einen Impuls in Richtung sanfter Tourismus.
Heute soll die Landesregierung das Verfahren einleiten, mit dem das Gebiet zur Wildnis erklärt wird. Der politische Wille quer durch alle Parteien ist da. FPÖ-Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann war selbst vor Ort: "In unserem Land gibt es Gebiete, die der Natur für immer zurückgegeben werden sollen."
Was allerdings noch fehlt ist eine Einigung des Landes mit den Grundeigentümern, den Bundesforsten. Diese wollen eine finanzielle Abgeltung. Die Vorstellungen liegen derzeit aber noch relativ weit auseinander.
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