Der Gemeinderat gab bei der Abstimmung einer Variante auf dem Gebiet der fünf Kilometer weiter östlich liegenden Siedlung Tuolluvaara den Vorzug. Der sozialdemokratische Gemeinderat Lars Törnman bezeichnete den Beschluss insofern als "historisch", als nun zumindest klar sei, in welche Himmelsrichtung Kiruna übersiedeln werde. Bisher hatte es in Bevölkerung und Gemeinderat deutlich unterschiedliche Präferenzen gegeben. Der am Montag verworfene Vorschlag zwischen dem Luossa-See und dem gleichnamigen Luossa-Berg (Luossavaara) galt aufgrund eines früheren Gemeindebeschlusses bisher als der wahrscheinlichere.
Über die weiteren Details der Stadtversetzung, wie Zeitplan für Abriss und Neubau von Gebäuden, und der gesamten Infrastruktur wie Straßen, Eisenbahn, Flugplatz, Versorgungs- und Abwassersysteme soll der Kirunaer Gemeinderat nach der Sommerpause entscheiden. Mit dem Beginn des Neubaus wird frühestens in zwei Jahren gerechnet. Die markantesten und historisch bedeutsamen Bauten, wie die aus der Gründerzeit Kirunas (um 1900) stammenden Holzhäuser sowie die als Wahrzeichen fungierende Stadthalle, sollen möglichst im Originalzustand am neuen Standort wiedererrichtet werden, sodass das gewohnte Stadtbild zumindest im Kern erhalten bleibt.
Durch den massiven Untertagbau an den reichhaltigen Eisenerzvorkommen ist der Boden vor allem südlich und nördlich der Stadt stark unterhöhlt. Es kam in den vergangenen Jahren immer wieder zum Einsturz von Stollen. Auch Geologen warnten davor, dass bei einem Weiterführen der Abbautätigkeit im bisherigen Umfang schon in wenigen Jahren das Stadtzentrum von Kiruna akut von Einstürzen gefährdet sein wird.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.