Im Jahr 2006 nahm die Geschichte des Traum-Phantoms ihren Lauf. Die Patientin eines anerkannten New Yorker Psychiaters berichtete davon, dass ein und derselbe Mann immer wieder in ihren Träumen auftauche und ihr Ratschläge für ihr Leben gebe. Der Mediziner bat seine Patientin, ein Porträt des Mannes zu zeichnen. Das Bild lag einige Tage auf seinem Schreibtisch herum, bis eine andere Patientin die Zeichnung entdeckte und den Mann ebenfalls als häufigen "Gast" in ihren Träumen benannte. "Beide Frauen schwören, dass sie den Unbekannten noch niemals in ihrem wirklichen Leben gesehen haben", so der Psychiater.
Mehr als 2.000 Personen träumen von dem Phantom
Der Arzt beschloss, das Bild an einige Kollegen zu senden, mit der Bitte, es ihren Patienten vorzulegen. Und siehe da: Binnen weniger Wochen hatten vier weitere Personen das Phantom als ihren "Traum-Mann" identifiziert. Mittlerweile behaupten mehr als 2.000 Menschen aus aller Welt, den Unbekannten als Darsteller aus ihrem nächtlichen Kopfkino zu kennen. Zumeist wird er als Ratgeber erlebt, tritt jedoch in verschiedenen Rollen auf. Mal ist er ein guter Freund, dann wieder Liebhaber oder Vaterfigur. Sogar als Weihnachtsmann verkleidet soll er bereits aufgetreten sein.
Nun wurde die Suche nach dem Phantom ausgeweitet, denn bislang wurde noch keine reale Person gefunden, auf die die Beschreibung zutrifft. Auf einer Internetseite (siehe Infobox) können Menschen von ihren Traumerlebnissen mit dem Unbekannten berichten. Außerdem steht ein Flugblatt mit kurzem Erklärungstext zum Download bereit, das verteilt oder als Plakat verwendet werden kann.
Ist der Unbekannte Teil des kollektiven Bewusstseins?
Derweil rätseln Wissenschaftler, wieso angeblich so viele Menschen aus aller Welt von diesem einen Mann träumen. Mögliche Erklärungsversuche sind, dass die Person ein Teil des kollektiven Bewusstseins aller Menschen ist. Eher esoterische Erklärungsversuche gehen davon aus, dass der Mann übersinnliche Fähigkeiten besitze und sich gezielt in Träume "einklinken" könne. Denkbar wäre aber auch eine selbst erfüllende Prophezeiung: Je mehr Menschen das Bild von dem Unbekannten sehen, um so mehr träumen später auch von ihm.
Böse Zungen behaupten gar, dass hinter dem Hype eine gut eingefädelte, aber noch nicht gelüftete Marketing-Aktion stecken könnte. Schließlich ist die Website auf einen italienischen Werbeexperten registriert. Allerdings beschäftigt sich dieser schon länger mit übersinnlichen Phänomenen und weist Marketing-Vorwürfe strikt zurück.
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