Geschafft! Österreichs Tennis-Star Dominic Thiem steht zum ersten Mal in seiner Karriere in der dritten Runde der French Open in Paris. Der Niederösterreicher setzte sich am Donnerstag gegen den Spanier Guillermo Garcia-Lopez aus Spanien, die Nummer 51 der Welt, mit 7:5, 6:4, 7:6(3) durch. Thiem ist überhaupt erst der 4. Österreicher, der in Roland Garros in die Runde der letzten 32 vordringen konnte. Zuvor war dies dem bisher einzigen rot-weiß-roten Einzel-Major-Sieger Thomas Muster, Stefan Koubek und Jürgen Melzer gelungen.
Der als Nummer 13 gesetzte Niederösterreicher startete im ersten Aufeinandertreffen mit dem Spanier nicht nach Wunsch und musste gleich zu Beginn den Aufschlag abgeben. Thiem lief Garcia-Lopez in der Folge lange nach und sah sich bei 5:4 für seinen Gegner zwei Satzbällen gegenüber. Doch Thiem gelang gerade noch das Rebreak zum 5:5 und er verwandelte in der Folge einen 3:5-Rückstand noch zum 7:5 im ersten Satz.
Das Match blieb in der Folge umkämpft und war von beinharten Grundlinien-Duellen auf dem Court 2, auf dem Thiem auch in der ersten Runde gewonnen hatte, geprägt. Thiem gelang es bei 5:4 den dritten Satzball zur 2:0-Satzführung zu nutzen. Garcia-Lopez steckte aber nicht auf und schaffte ein frühes Break gegen Thiem, der immer wieder mit sich haderte und durchaus teilweise etwas verkrampft wirkte. Erst zum 4:4 schaffte der Schützling von Günter Bresnik das Rebreak, doch auch in den nächsten beiden Service-Games mussten beide Spieler ihren Aufschlag abgeben.
Sieg vor den Augen von Freundin Ramona
Vor den Augen u.a. auch seiner Freundin Ramona Exenberger, die ebenso wie Bresnik-Tochter Johanna ein vom deutschen Modedesigner Kilian Kerner entworfenes Sweatshirt mit der Aufschrift "Thiem-Team" trug, kämpfte sich Thiem in der Folge ins Tiebreak. Und in diesem packte der Weltranglisten-15. einmal mehr sein bestes Tennis aus. Mit einem ganz starken Finish verhinderte er eine Verlängerung und setzte sich in drei Sätzen durch.
Eine der Schlüsselszenen zum Sieg waren wohl die zwei abgewehrten Satzbälle im ersten Satz. "Es ist so viel besser mit einer Satzführung ins Match zu starten. Danach habe ich immer, wenn ich hinten war, und in den entscheidenden Situationen am besten gespielt." Schlussendlich, so Thiem, habe er sicher auch ein bisschen glücklich in drei Sätzen gewonnen. Thiem, der mit dem Finalsieg vergangenen Sonntag in Nizza seinen 100. Karriere-Sieg gefeiert hatte, hat in diesem Jahr aktuell die meisten Matches auf Sand gewonnen. Er hält nun auf Asche bei mittlerweile 22 Saison-Siegen.
Jetzt wieder gegen Alexander Zverev
Am Samstag geht es für Thiem nun um das Erreichen seines zweiten Major-Achtelfinales nach den US Open 2014. Und schon wieder geht es in einer Wiederholung des jüngsten Nizza-Finales gegen den deutschen Shooting-Star Alexander Zverev, dem er auch Ende April im Halbfinale von München gegenübergestanden war. "Ja, das wird das dritte Match in nur vier Wochen. Er ist ein sehr netter Kerl und ein guter Freund. Er ist ein ausgezeichneter Spieler, und es wird am Samstag wirklich tough. In Nizza war er ein bisschen müde vom Turnier, aber am Samstag wird das wohl nicht so sein", prophezeit Thiem.
Über den Samstag hinaus wollte Thiem noch nicht denken, auch wenn ihm nicht nur das angestrebte Achtelfinale, sondern auch ein großer Schlager gegen den neunfachen Roland-Garros-Sieger Rafael Nadal winkt. "Nein, gar nicht", meinte Thiem zu möglichen Gedanken an ein Duell mit Nadal. Dies sei zeitlich und spielerisch noch zu weit weg. Klar ist aber, dass Thiem schon am Samstag wohl auf einem weit größeren Court als Platz zwei spielen wird. Denn auch Zverev hat schon viele Fans und gilt als einer der Newcomer. "Ich denke, es wird auf einem der drei großen Plätze sein", glaubt Thiem.
Hier können Sie das Spielgeschehen im Liveticker nachlesen:
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