Ungewöhnlich steiler und tierischer Einsatz in Hellbrunn. Mittwochfrüh fand ein Zoo-Mitarbeiter ein vermutlich abgestürztes und zirka zehn Wochen altes Uhu-Küken am Boden. Nachdem Tierärztin Miriam Wiesner grünes Licht gab, starteten die zufällig anwesenden Bergputzer eine Rettungsaktion in der Felswand.
Behutsam brachten die Bergputzer zusammen mit der zoologischen Leiterin Gerlinde Hillebrand das Uhu-Küken zurück in einen sicheren Felsspalt. In ein paar Tagen dürfte der zirka zehn Wochen alte Vogel flügge sein.
"Ich habe mich vorher noch nie abgeseilt"
"Eine gelungene Aktion, die auch für mich völlig neu war. Ich habe mich vorher noch nie abgeseilt, aber es war eine gute Gelegenheit, damit anzufangen", schmunzelte die zoologische Leiterin Gerlinde Hillebrand am Mittwoch im Gespräch mit der "Krone". Mit ihr zusammen brachten die Bergputzer das abgestürzte Küken - das ist mit zehn Wochen schon ziemlich groß - wieder zurück in eine sichere Felsspalte oberhalb des Alpaka-Bereichs.
Lästige Krähen könnten Schuld am Absturz sein
"Ich vermute, dass Krähen den Uhu belästigt haben, dadurch dürfte er abgestürzt sein. Aber unsere Tierärztin stellte schnell fest, dass alles in Ordnung ist, der Vogel ist gut genährt", beschreibt Hillebrand die Situation. Die Bergputzer sind zwei Mal pro Jahr ohnehin vor Ort, um lockeres Gestein am Hellbrunner Berg zu beseitigen und damit die Sicherheit der Tiere sowie Besucher zu gewährleisten.
Junger Uhu kann bald selbst für Nachwuchs sorgen
"Vermutlich ist das Küken in ein paar Tagen ohnehin flügge und sucht sich dann sein eigenes Revier. Bis dahin dürfte es in der Felsspalte Schutz finden", hofft die Expertin. Die Mutter wird es leicht finden, denn der Nachwuchs ruft nach den Ernährern. "Wir haben mehrere Paare, die direkt im Fels oberhalb des Zoos brüten, das freut uns natürlich", so Hillebrand. Und durch die schnelle und spektakuläre Rettungsaktion kann auch der junge Uhu bald für noch mehr Nachwuchs sorgen.
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