Knalleffekt im Fall des Welpenhändlerpaares aus dem Mühlviertel, das Mitte 2015 nicht rechtskräftig zu Haftstrafen von 24 Monaten un-bzw. teilbedingt und hohem Schadenersatz verurteilt worden ist: Die beiden waren erneut ins Visier der Ermittler geraten - krone.at berichtete - und sind Dienstag früh festgenommen worden. Etliche Tiere wurden in umliegende Tierheime gebracht.
Gegen das Ehepaar wurde nach seiner erstinstanzlichen Verurteilung erneut wegen Tierquälerei und Betrugs ermittelt. Anlass war eine Anzeige der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten", die am Hof der beiden Under-Cover-Recherchen angestellt hatte. Am Dienstag wurde das Paar schließlich festgenommen, Grund waren laut Polizei die unhaltbaren Zustände auf dem Anwesen.
Dutzende Tiere in Heime gebracht
Die Frau und ihr Mann sollen Tiere als "kerngesund" und "mopsfidel" zum Kauf angeboten haben, sie seien aber krank und in schlechtem Zustand gewesen. 36 Hunde, zwei Katzen, vier Schildkröten und vier Pferde wurden auf dem Hof gefunden und in Tierheimen untergebracht.
Wegen Tierhalteverbot nach Österreich gezogen
Die 52-Jährige und ihr 43-jähriger Mann hatten früher in Deutschland gelebt, wo die Frau Hunde züchtete. Nach Ärger mit den Behörden und einem Tierhalteverbot übersiedelte das Paar nach Oberösterreich in den Bezirk Rohrbach auf einen Bauernhof. Die beiden boten erneut im Internet Welpen zum Kauf an und fanden sich schließlich wegen Tierquälerei und Betruges vor Gericht wieder: Etliche Käufer klagten, kranke Tiere bekommen zu haben, einige Hunde starben kurz nach der Übergabe.
Berufung gegen erste Strafen läuft noch
Das Gericht urteilte, das Paar habe zumindest 262 Abnehmer um mehr als 170.000 Euro geschädigt und 740 Tiere unter widrigen Bedingungen gehalten. Die Frau fasste 24 Monate unbedingt aus, ihr Mann 24 Monate teilbedingt. Mehr als 100 Opfer erhielten Privatbeteiligten-Zusprüche im drei- bis vierstelligen Bereich. Die Berufung läuft noch.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.