Kaum war mit Ende September der Endtermin verstrichen, zu dem Slowaken ihre Hunde, Katzen oder Frettchen unter Androhung einer Geldstrafe von bis zu 300 Euro mit einem elektronischen Chip versehen lassen sollten, hatten die Parlamentarier in Bratislava das Gesetz kurzerhand wieder rückgängig gemacht.
Chip doch nur auf Reisen Pflicht
Die Chip-Pflicht für alle Haustiere hatten die Gesetzgeber ursprünglich mit Druck der EU begründet. Dann stellte sich aber heraus, dass Brüssel einen Chip, von dem Besitzer und Angaben über das Tier abzulesen sind, nur dann fordert, wenn die Besitzer das Tier mit ins Ausland nehmen. Daher hat man das Gesetz wieder in Einklang mit EU-Vorschriften gebracht, hieß es.
Tierbesitzer fühlen sich abgezockt
Mit dem nahenden Endtermin zum 30. September und Aussicht auf fette Finanzstrafe hatten allerdings tausende Slowaken ihren Hunden, Katzen oder Frettchen einen Chip implantieren lassen, laut Schätzungen gut ein Drittel aller Besitzer. Viele Veterinäre hatten ein gutes Geschäft mit der Chip-Pflicht gemacht. Ein Chip im Wert von kaum drei Euro kostete samt Eingriff schließlich über 40 Euro. Jetzt fühlen sich viele Besitzer von Behörden und Tierärzten übers Ohr gehauen.
Verwirrung um Vorschriften-Chaos
Zudem ist rund um die Chip-Pflicht ein extremes Vorschriften-Chaos entstanden, viele Haustierbesitzer blicken überhaupt nicht mehr durch. Die Chip-Pflicht wird nämlich noch bis Jahresende gelten. Dabei ist bereits klar, dass ab Anfang 2014 aus der Pflicht wieder Freiwilligkeit wird. In den verbleibenden zwei Monaten sind allerdings Tierärzte, die ein Haustier ohne Chip entdecken, verpflichtet, dies den zuständigen Behörden zu melden und dem Besitzer wird eine Finanzstrafe auferlegt. Erst nach Neujahr fallen dann die Geldbußen wieder definitiv weg.
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