"Ich freue mich sehr, dass es durch den unermüdlichen Einsatz der 'Vier Pfoten' endlich geglückt ist, den Tieren ein schönes Zuhause im Tanzbärenpark Belitsa zu geben. Sie hatten ein so trauriges Leben in ihrem dunklen Verlies. Jetzt endlich können sie ihr Leben genießen", so Katerina Jacob.
Umweltministerium ließ Verhandlungen platzen
Der Rettungsaktion gingen monatelange zähe Verhandlungen zwischen den Tierschützern, der Schauspielerin und dem bulgarischen Umweltministerium voraus. Bereits im April 2014 war das Team mit zwei Bärenambulanzen auf dem Weg zum Mini-Zoo, um die Tiere abzuholen, als die Aktion im letzten Moment platzte, da das Umweltministerium die Kooperation plötzlich verweigerte. "Es war furchtbar für mich, 'Standy' und 'Boyka' schlussendlich zurücklassen zu müssen. Die beiden standen in ihrem eigenen Urin, hatten schlechtes Futter und wiesen bereits massive Verhaltensstörungen auf", so Jacob.
Bären erholen sich nun von ihren Strapazen
Schließlich lenkte das Umweltministerium doch noch ein und ordnete per Beschluss die Abgabe der Bären an. Im Tanzbärenpark Belitsa wurden Standy und Boyka untersucht, entwurmt, und es wurde ihnen Blut abgenommen. Jetzt erholen sie sich von ihren Strapazen. Derzeit leben im von den "Vier Pfoten" und der Foundation Brigitte Bardot geführten Tanzbärenpark neben Standy und Boyka 26 ehemalige Tanz-, Zoo- und Restaurantbären auf etwa zwölf Hektar ein glückliches Leben ohne Angst und Schmerzen.
Jacob: "Bitte unterstützt die 'Vier Pfoten' weiter!"
Katerina Jacob ist erleichtert, dass diese beiden Bären nicht mehr leiden müssen. In einer Videobotschaft appelliert die Schauspielerin an ihre Fans: "Bitte unterstützt die 'Vier Pfoten' weiter bei den unglaublichen Rettungsaktionen. Ich durfte bei einer dabei sein und war total begeistert und sehr beeindruckt, wie die Leute wirklich effektiv daran arbeiten, ob für die Straßenhunde in Rumänien, ob für die Gallenbären in Vietnam, bitte unterstützt 'Vier Pfoten' weiter, so wie ich es tue."
Bulgarien erfüllt EU-Richtlinie noch nicht
Seit 2005 müssen alle Zoos in den EU-Mitgliedstaaten die grundlegenden Anforderungen der Europäischen Zoo-Richtlinie 1999/22/EC erfüllen und eine Reihe von Maßnahmen ergreifen, um ihre Haltungsbedingungen zu verbessern. Bulgarien wurde im Jahr 2007 EU-Mitglied, und daraufhin mussten alle bulgarischen Zoos ihre Haltungsbedingungen an die Anforderungen der Zoo-Richtlinien anpassen, um eine Betriebserlaubnis zu erhalten. Der Zeitraum für die Verbesserungen wurde von der EU auf fünf Jahre festgelegt. 2013 lief die Frist ab.
"Wir möchten die Missstände beenden"
"In Bulgarien leben noch 26 Bären illegal in Zoos", sagt Carsten Hertwig, Bärenexperte bei den "Vier Pfoten". "Das ist eine für ein EU-Land wie Bulgarien beschämend hohe Zahl. Wir möchten diesen Missstand unbedingt beenden und arbeitet daran, die illegale Bärenhaltung bis Ende 2017 durch verschiedene Maßnahmen zu beenden. Momentan unterstützen wir bereits einige Zoos beim Aus- und Neubau bestehender Anlagen. Hiermit möchten wir den Zoos ermöglichen, eine Lizenz für die Bärenhaltung zu erwerben. Auch planen wir, ein neues Bärenschutzzentrum in Bulgarien zu errichten. Bären aus Zoos, die ihre Haltungsbedingungen nicht aus eigener Kraft verbessern können, sollen hier ein neues Zuhause finden."
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