Der internationale Welt-Tollwut-Tag wird seit 2007 jährlich von der Global Alliance for Rabies Control (GARC) ausgerufen. Ziel ist es, weltweit über die Risiken zu informieren, die Krankheit zu bekämpfen und die Zahl der Infektionen zu reduzieren. An der Viruserkrankung sterben jedes Jahr circa 55.000 Menschen qualvoll: Eine unmittelbar anschließende Behandlung ist die einzige Rettung nach einem Biss. Wenn zu spät reagiert wird und sich bereits Symptome zeigen, verläuft die Krankheit sowohl bei Menschen als auch bei Tieren ausnahmslos tödlich.
Schmuggel von kranken Welpen ohne Impfung
In den meisten Fällen wird Tollwut durch Hundebisse oder -kratzer übertragen. Ohne gültige Impfung darf eigentlich kein Hund einreisen - dadurch soll der tollwutfreie Status in Österreich erhalten bleiben. Doch jedes Jahr werden unzählige Welpen aus osteuropäischen Ländern nach Westeuropa geschmuggelt und unter falschen Angaben vorwiegend über das Internet angeboten. Die ebenfalls gefälschten Impfpässe täuschen die Käufer darüber hinweg, dass die Tiere zu jung, ungeimpft und meistens - aufgrund der schlechten Haltungsbedingungen in denen sie gezüchtet werden - schon krank sind.
Welpenmafia macht Millionenumsätze
Dazu Indra Kley von den "Vier Pfoten": "Der Handel mit Rassewelpen ist zu einem Millionengeschäft mit mafiaähnlichen Strukturen angewachsen. Um dieses skrupellose Geschäft nicht zu unterstützen und sich und seine Familie zu schützen, können wir nur jedem zukünftigen Hundehalter vor einem Spontankauf warnen. Lassen Sie sich nicht aus Mitleid oder von Schnäppchenpreisen dazu verleiten. Wir warnen eindringlich davor, einen Welpen aus unbekannter Herkunft zu kaufen und empfehlen stattdessen, sich an seriöse Züchter zu wenden oder einen Hund aus einem Tierheim zu adoptieren."
Tollwut könnte wieder eingeschleppt werden
Der einzige Schutz gegen Tollwut ist die Impfung. Welpen können erst im Alter von zwölf Wochen gegen Tollwut geimpft werden, dann dauert es noch einmal drei Wochen, bis die Impfung vollständig wirkt. Die illegal importierten Welpen kommen oft aus Ländern, die als Tollwut-Risikogebiete eingestuft sind. Durch den Kauf derartiger Hunde besteht die Gefahr, diese gefährliche Krankheit wieder nach Westeuropa einzuführen. Abgesehen davon wird durch jeden Kauf - auch, wenn dieser aus Mitleid geschieht - das schmutzige Geschäft mit den Tierbabys unterstützt. Denn nur die Nachfrage hält auch die "Produktion" am Laufen.
Kampagne gegen den Welpenhandel
Die "Vier Pfoten" haben eine internationale Kampagne gegen den illegalen Welpenhandel gestartet, im Laufe derer bereits viele Fälle in Europa aufgedeckt und zur Anzeige gebracht wurden - Ziel der Kampagne ist es, durch Aufklärung der Bevölkerung sowie durch politische Forderungen die kriminelle Vorgehensweise der Hundehändler zu unterbinden. Fälle können auf www.stopptwelpendealer.org berichtet werden. Weitere Infos, worauf zukünftige Hundebesitzer beim Welpenkauf achten sollten, finden Sie hier.
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